Wiens Kardinal Christoph Schönborn hat unmittelbar vor dem Einzug ins Konklave erneut
seine Sorge über die geplante Verfassungsänderung in Sachen Schule betont. Die Haltung
der großen Regierungspartei bezeichnete Schönborn als "nur schwer nachvollziehbar".
Wörtlich sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz: "Es gibt eine breite Bewegung
in Österreich, die ein klares 'Ja' zu Reformen im Schulbereich mit der Forderung verbindet,
dass die 'Eckpunkte'weiter durch Zweidrittelmehrheit abgesichert sein müssen. Schule
braucht auch Stabilität und Verlässlichkeit". Die katholische Kirche vertrete nicht
in erster Linie "Eigeninteressen", so der Kardinal. Es gehe ihr vielmehr um einen
Beitrag zum Gemeinwohl. Im übrigen habe die Kirche nun durch die Gespräche mit der
SPÖ einen wichtigen Beitrag geleistet, um Brücken hin zu einem politischen Konsens
zu bauen. Schönborn wörtlich: "Dass dieser Konsens von der ÖVPbis jetzt nicht aufgegriffen
wird, stimmt mich sehr nachdenklich".
(kap 17.04.05 sk)