Einen Tag vor dem Beginn des Konklave haben heute viele Kardinäle in ihren römischen
Titelkirchen die Messe gefeiert. Heute nachmittag werden die 115 Purpurträger, die
an der ersten Papstwahl des neuen Jahrtausends teilnehmen, in die "Casa Santa Marta"
im Vatikan einziehen. Dort werden sie während des Konklave wohnen. Morgen früh wollen
sie um 10 Uhr im Petersdom an der Messe "pro eligendo pontefice", für den zu wählenden
Papst, teilnehmen. Von der Predigt, die Kardinal Joseph Ratzinger halten wird, erwarten
sich viele Beobachter auch Hinweise auf den künftigen Papst. Morgen nachmittag beginnt
das Konklave um 16.30 Uhr mit dem Einzug der Kardinäle in die Sixtinische Kapelle.
Für den Abend wird schon mit einem ersten Wahlgang gerechnet.
Auch heute spekulieren italienische Zeitungen über die Aussichten einzelner Kandidaten,
Papst zu werden. Dabei herrscht der Eindruck vor, dass es ein sehr breites Kandidaten-Feld
gibt. Die Zeitungen glauben, dass Kardinal Ratzinger und in zweiter Linie der frühere
Mailänder Erzbischof, Kardinal Carlo Maria Martini, beim ersten Wahlgang viele Stimmen
bekommen werden. Weiter tauchen in den Medien folgende Namen auf: Sodano, Re, Ruini,
Tettamanzi, Scola bei den Italienern, dann der Österreicher Schönborn und der Portugiese
Policarpo. Ganz ruhig sieht das Konklave allerdings der Kardinal von Florenz, Ennio
Antonelli: Gott habe ja den neuen Papst schon längst ausgesucht. Man müsse jetzt nur
noch im Gebet besser begreifen, wer es genau sei.
(rv 17.04.05 sk)