Magdeburg begrüßt heute seinen neuen Bischof. Gerhard Feige ist seit 1999 Weihbischof
in dem ostdeutschen Bistum und ist der letzte von Papst Johannes Paul II. ernannte
deutsche Bischof. Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker und Nuntius Erwin Josef
Ender führten Feige heute in sein Amt ein. Der Wahlspruch des Bischofs: "Wachet und
betet". Für ihn heißt das
"die Entwicklungen in unserer Gesellschaft und in der Welt sorgsam zu verfolgen
und nach aktuellen Möglichkeiten zu suchen, etwas von der frohen Botschaft Christi
zu vermitteln. Wachen heißt für mich auch, die Welt im Lichte Gottes zu sehen, zu
ertasten, wohin er uns führen will und darauf gefasst zu sein, dass es nicht ohne
Enttäuschungen und Überraschungen abgehen wird. Und schließlich meine ich, heißt wachen
wohl auch, die Nöte der Zeit wahrzunehmen und solidarisch mit den Betroffenen zu sein."
Der Tod Johannes Pauls ist "das Ende einer Ära", sagte Gerhard Feige in seiner Predigt
zur Amtseinführung. Das Konklave leitet "ein neues Kapitel Geschichte" ein. Aber nicht
nur die Kirche stehe vor einem Umbruch, auch die bundesdeutsche Gesellschaft, auch
das Bistum Magdeburg. Doch Christen dürften sich nie entmutigen lassen, sondern
"mit der unbändigen Hoffnung leben, dass Christus wieder kommen und dass das Ende
gut sein wird".
Christ sein ist für Feige "
keine Privatangelegenheit fürs Herzenskämmerlein. Christliche Positionen müssen in
einer pluralistischen Gesellschaft deutlich zur Sprache gebracht werden.“
In seinem Diasporabistum steht der 54-Jährige vor großen Aufgaben, auch finanzieller
Art. Dazu gehört die Neustrukturierung von Pfarrgemeinden und Verwaltung. 186 Pfarreien
sollen zu 45 Gemeindeverbünden mit jeweils rund 2000 Katholiken verschmolzen werden.
(pm/rv 16.04.05 bp)