Bischof Stehle wünscht sich lateinamerikanischen Papst
Weltweit leben die meisten Katholiken in Lateinamerika. Damit dürfte den Ortskirchen
von Mexiko bis Argentinien in Zukunft eine wachsende Rolle auch in der Weltkirche
zukommen. Emil Stehle kennt als langjähriger Bischof von Santo Domingo des Los Colorados
in Ecuador und langjähriger Adveniat-Berater die lateinamerikanische Kirche sehr gut.
Im Gespräch mit uns betont er:
"Die Kirche in Lateinamerika hat sicher in der Zeit nach dem Vatikanischen Konzil
eine Erneuerung, eine Erstarkung erfahren. Sie hat sich dem ganzen Kirchenvolk zugewandt,
sie hat sich - und das drückt sich dann in der so genannten Opition für die Armen
aus - insgesamt allen Menschen zugewandt - nicht also, dass sie in einer besonderen
Weise mit einer Oberrschicht oder mit den Mächtigen verbandelt ist. Sie sucht die
Beziehung aller Menschen und hat sich in besonderer Weise denen zugewandt, die es
im Leben schwer haben."
Daher hoffen die Katholiken der lateinamerikanischen Länder inständig auf einen neuen
Papst, der sich diese Option für die Armen als ein Hauptanliegen auf die Fahnen schreiben
wird. Und Bischof Stehle selbst findet - die Zeit ist reif für einen Papst aus den
Reihen der Kirche Lateinamerikas, denn:
"Sie würde in einem lateinamerikanischen Papst Stärkung erfahren . Und gleichsam
gefestigt werden. Insofern würde ich es auch strategisch, politisch sehr sehr angebracht
und glücklich finden, wenn ein Lateinamerikaner zum Heiligen Vater unserer Zeit aufrücken
würde."
(rv 14.04.05 hr)