Der verstorbene Papst war ein regelrechter Medien-Star. Die Pressearbeit des Heiligen
Stuhls hingegen - so klagen viele Betroffenene - ließ oft zu wünschen übrig, nahm
die Medien eher als Bedrohung denn als Chance wahr. Wir haben den langjährigen Vatikan-Korrespondenten
Ludwig Ring-Eifel gefragt, was sich in einem neuen Pontifikat in Sachen Medien verändern
sollte:
"Ich wünsche mir natürlich genau dasselbe, was sich die meisten Journalisten hier
im Vatikan wünschen, nämlich etwas mehr Transparenz, etwas mehr Ordnung auch in der
Medienarbeit: dass man besser weiß, wo man dran ist und dass man auch klarere Ansprechpartner
innerhalb des Vatikan hat, die einen über die Dinge informieren und die Zusammenhänge
erklären."
Der neue Papst muss nicht wieder ein Medien-Genie sein - und auch nicht zwangsläufig
ein solches Sprachengenie wie es sein Vorgänger war, betont Ring-Eifel:
"Aber er muss sich mit den richtigen Medienleuten umgeben. Er muss das vatikanische
Presseamt Leuten anvertrauen, die das professionell führen und die keine Angst vor
den Medien haben und die die Medien als eine Chance auch begreifen, die christliche
Botschaft in der Welt von heute zu verkünden."
(rv 13.04.05 hr)