2005-04-07 15:27:15

Testament: Papst dachte 2000 über Rücktritt nach


Papst Johannes Paul II: bittet in seinem Testament um Vergebung und ruft zum Gebet für seine Person auf. Der Vatikan hat das Vermächtnis Johannes Pauls heute Nachmittag veröffentlicht. Im letzten Eintrag, der vom 12.-18.März 2000 datiert, deutet der Papst an, dass er zeitweilig einen Rücktritt erwogen hatte. Hier ein Auszug aus der entsprechenden Passage:

"Nach den Plänen der Vorsehung wurde es mir gegeben, im schwierigen Jahrhundert zu leben, das jetzt in die Vergangenheit eingeht, und jetzt, in dem Jahr, in dem mein Leben das achtzigste Jahr erreicht (“octogesima adveniens”), muß man sich fragen, ob es nicht Zeit ist, mit dem biblischen Simeon zu sagen: “Nunc dimittis”.

„Nunc dimittis“ bedeut wörtlich „nun entlässt du“; der biblische Ausruf des Simeon: "Nun läßt du, Herr, deinen Diener, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden, denn meine Augen haben dein Heil gesehen...". Allerdings löste Wojtyla seine Zweifel auf.
"Am Tag des 13. Mai 1981, dem Tag des Attentats auf den Papst während der Generalaudienz auf dem Petersplatz, hat mich die Göttliche Vorsehung auf wunderbare Art vor dem Tod bewahrt. Jener, der einziger Herr über Leben und Tod ist, hat allein mir dieses Leben gerettet, ja auf gewisse Weise hat er es mir wiedergeschenkt - es gehört von jenem Moment an noch mehr Ihm. Ich hoffe, dass Er mir hilft zu erkennen, bis wann ich meinen Dienst fortsetzen soll, zu dem Er mich am 16. Oktober 1978 berief. Ich bitte Ihn, mich zu sich zu rufen, wann Er es will. Ich hoffe auch, dass solange es mir gegeben ist, den Petrusdienst in der Kirche zu leisten, die Göttliche Vorsehung mir die nötige Kraft für diesen Dienst gibt."

Über den Ort seines Begräbnisses wollte Johannes Paul ursprünglich auch seine Landsleute bestimmen lassen. Außerdem verfügte er, dass seine persönlichen Aufzeichnungen verbrannt werden. Sein Privatsekretär Stanislaw Dziwisz solle darüber wachen. Dziwisz ist übrigens zusammen mit dem früheren polnischen Primas Stefan Wyszynski der einzige, der in dem Testament namentlich erwähnt ist.
(rv 07.04.05 gs)







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