Der Papst ist tot. Alle aktuellen Infos auf einen Klick.
Papst Johannes Paul II., der am Samstag abend verstorben ist, wird am Freitag in den
Grotten des Petersdoms beigesetzt. Die Trauerfeier für ihn beginnt um 10 Uhr auf dem
Petersplatz. Ab Montag Nachmittag wird der Leichnam des verstorbenen Papstes im Petersdom
aufgebahrt, wo Gläubige und Pilger aus aller Welt von ihm Abschied nehmen können.
Hier alle Radio-Vatikan-Meldungen ab Montag, 4.4.05., auf einen Klick.
06.04.05 8 Uhr 45: Vier Schweizer Bischöfe kommen zur Beerdigung
Vier Schweizer Bischöfe reisen zur Beerdigung von Papst Johannes Paul II. nach Rom.
Das gab die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) gestern abend in Freiburg bekannt.
Es sind der Churer Bischof und SBK-Präsident Amédée Grab, der Basler Bischof und
SBK-Vizepräsident Kurt Koch, Pier Giacomo Grampa, Bischof von Lugano, sowie Pierre
Bürcher, Weihbischof des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg. Dem nationalen Gedenkgottesdienst
am Donnerstag in Bern steht Erzbischof Francesco Canalini vor, der Apostolische Nuntius
in der Schweiz.
(kipa 06.04.05 hr )
06.04.05 8 Uhr 30: Bartholomaios kommt mit Delegation
Das Oberhaupt der orthodoxen Christenheit, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios
I., wird an der Spitze einer mehrköpfigen Delegation an den Trauerfeierlichkeiten
für den verstorbenen Papst Johannes Paul II. in Rom teilnehmen. Bartholomaios I. hatte
den Tod des Papstes als "Verlust für das Christentum und für die nach Frieden und
Gerechtigkeit suchende Weltgemeinschaft" bezeichnet. Der Papst habe "entschieden zum
Zusammenbruch des atheistischen Kommunismus" beigetragen.
(kap 06.04.05 hr)
05.04.05 19 Uhr 25: China, "Liebe und Aufmerksamkeit"
2.000 Gläubige haben in Peking an einem Gedenkgottesdienst für Johannes Paul II. teilgenommen.
Das meldet ein Bulletin der regimenahen katholischen "Patriotischen Vereinigung".
Mehr als 60 Priester haben die Messe zelebriert. Die chinesischen Katholiken seien
sehr eng mit Johannes Paul verbunden, betonte der Hauptzelebrant in der Predigt. Der
Pontifex hätte China "Liebe und Aufmerksamkeit" geschenkt.
(adnkronos/misan 05.04.05 bp)
05.04.05 19 Uhr 15: Danneels, neuer Paspt muss Profil zeigen
"Wer der neue Papst wird, ist nicht wichtig", hat der belgische Kardinal Goedfried
Danneels am Dienstag betont. "Aber es ist wichtig, was für ein Typ er ist." Zuerst
müsse er, so der Vorsitzende der belgischen Bischofskonferenz, das tun, "wo die Kirche
von heute und morgen ihn am meisten braucht". So könne er mit kleinen Schritten das
Profil zeigen, das Johannes Paul II. nachfolgen muss.
(agi 05.04.05 bp)
05.04.05 18 Uhr 38: Bis zu 18.000 Pilger pro Stunde
Bis zu 18.000 Pilgern ziehen pro Stunde am aufgebahrten Leichnam Johannes Pauls II.
vorbei. Mindestens 600.000 Personen sollen heute im Laufe des Tages laut Polizeischätzungen
in den Petersdom gekommen sein. Für morgen sind ebenso viele Menschen erwartet. Allein
gestern Abend hatten sich demnach rund 400.000 Gläubige rund um den Petersplatz versammelt.
(rv 05.04.05 bp)
05.04.05 17:20 Uhr: COMECE, "energisch, mutig, visionär"
Mit dem Tod Johannes Pauls geht ein "historisches Pontifikat" zu Ende, heißt es in
einer Erklärung der Europäischen Bischofskonferenz COMECE. "Die Erinnerung an diesen
energischen, mutigen und visionären Pontifex, der Leiden und Schwäche mit Würde ertrug,
ist eine Inspiration für Millionen von Gläubigen und Nicht-Gläubigen in der ganzen
Welt." Die COMECE lobte besonders die "universellen Visionen" Johannes Pauls in Lehre
und Pastoral: "Er war ein Papst für die Welt der Globalisierung; er verkündete die
universelle Botschaft Christi als Quelle der Hoffnung für die Menschheit. Seine Vision
der menschlichen Würde war unauflöslich mit dem Gemeinwohl der ganzen Menschheit verbunden.
Im Einklang mit seiner Vision suchte er überall, zwischen den Menschen Brücken zu
bauen." Und ein Wort zur Ökumene: "Er nahm besondere Anstrengungen auf sich, um das
ökumenische Verständnis zwischen den christlichen Konfessionen zu vertiefen und die
interreligiösen Beziehungen zu fördern und zu stärken."
(rv 05.04.05 bp)
05.04.05 16.46 Uhr: Kardinal Kasper feiert Gedenkgottesdienst in der Anima
Die deutschsprachige Gemeinde Roms feiert einen Gedenkgottesdienst für Papst Johannes
Paul II. Den Gottesdienst zelebriert der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper. Der
Termin: Mittwoch, 6. April, 18 Uhr.
(rv 04.05.05 bp)
05.04.05 14.41 Uhr: "Nicht einbalsamiert"
Der Leichnam des verstorbenen Papstes ist "nicht einbalsamiert" worden. Das sagt Vatikansprecher
Joaquin Navarro-Valls. Stattdessen seien die sterblichen Überreste des Papstes "auf
andere, angemessene Weise" auf ihre öffentliche Aufbahrung "vorbereitet" worden. Nach
afp-Angaben zeichnet dafür ein Spezialistenteam der Poliklinik Tor Vergata an der
Peripherie von Rom verantwortlich. Die italienische Tageszeitung "Corriere della Seras"
kritisiert die Arbeit der Mediziner. "Der Papst ist nicht wiederzuerkennen, mit entstelltem
Gesicht und wächserner Haut", so die Zeitung.
Derweil ist auch schon die erste "Verschwörungstheorie" zum Tod Johannes Paul des
II. aufgetaucht. Der britische "Daily Telegraph" glaubt zu wissen, der Papst sei nicht
erst am Samstag, sondern schon am Freitag gestorben. Konservative Kardinäle hätten
den Tod einen Tag geheimgehalten, um die bangenden Gläubigen in aller Welt noch besser
darauf einzustimmen. Der "Daily Telegraph" ist schon in der Vergangenheit nicht besonders
durch Vatikankenntnis aufgefallen.
(afp/adn 05.04.05 sk)
05.04.05 14.18 Uhr: "Beerdigung wird drei Stunden dauern"
Die Totenmesse für den Papst am Freitag wird etwa drei Stunden dauern. Das schätzt
der Zeremonienmeister des Vatikans, Erzbischof Piero Marini. Bei der Beisetzung des
Leichnams in den Vatikanischen Grotten geht Marini von einer etwa halbstündigen Feier
aus. Das Gesicht des Papstes soll nach Marinis Angaben im Sarg mit einem Schleier
aus weißer Seide bedeckt werden. Neben den Verstorbenen soll ein Säckchen mit einigen
Pontifikatsmedaillen aus seiner Amtszeit mit ins Grab gelegt werden. Der Brauch soll
nach der Tradition zu späteren Zeiten eine Datierung erleichtern.
Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls gibt an, Johannes Paul werde seinem Wunsch entsprechend
"in der Erde ruhen". Darum werde er ein Erdgrab in der Nähe des Grabes des hl. Petrus
bekommen, das nach der Tradition und nach Erkenntnissen von Ausgrabungen unter dem
Hauptaltar des Petersdoms liegt. Schriftliche Verfügungen des Verstorbenen zu seiner
Beerdigung gebe es nicht, meinte Navarro.
(ansa 05.04.05 sk)
05.04.05 13 Uhr 34: Bischof Knuth vertritt VELKD
An dem Pontifikalrequiem für Papst Johannes Paul II. am 6. April in der Johannes-Basilika
in Berlin wird die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD)
durch ihren Leitenden Bischof, Bischof Hans Christian Knuth, Schleswig, vertreten.
Dies kündigte die Vereinigte Kirche heute in Hannover an. Die Deutsche Bischofskonferenz
hat dieses Requiem für den verstorbenen Papst als offizielle Gedenkfeier in Deutschland
angesetzt.
(kna 05.04.05 hr)
05.04.05 13 Uhr 31: Zeremonienmeister, "neuartiges Konklave"
"Es wird ein neuartiges Konklave sein." Das hat der päpstliche Zeremonienmeister Erzbischof
Piero Marini erklärt. Die Kardinäle werden nicht wie in frürheren Zeiten in ihren
Zimmern, der Sixtinischen Kapelle oder den Kapellen für die Messfeiern eingeschlossen.
Das gesamte Gebiet innerhalb der Vatikanischen Mauern wird zum Bereich des Konklaves
gehören. Entsprechend den Verfügungen Johannes Pauls in "Universi Dominici Gregis
" muss die Geheimhaltung hier garantiert werden. Die Kardinäle dürfen auf dem Weg
vom Haus St. Martha zum Apostolischen Palast von niemandem erreicht werden können.
"Das wird eine neue Erfahrung sein, aber ich denke, dass wir die Schwierigkeiten lösen
werden."
(rv 05.04.05 bp)
05.04.05 13 Uhr 01: Konklavebeginn steht noch nicht fest
Die Generalkongregation hat heute Vormittag zum dritten Mal getagt. Vatikan-Sprecher
Joaquin Navarro Valls hat die wichtigsten Entscheidungen gegen 13 Uhr der Presse mitgeteilt:
Das Datum für den Beginn des Konklaves stehe noch nicht fest. Der Leichnam Johannes
Pauls II. wird dort beigesetzt, wo Johannes XXIII. bis zu seiner Seligsprechung bestattet
war. Johannes Paul erhält ein Erdgrab mit Grabplatte, keinen Sarkophag, so Navarro-Valls
weiter. Vergleichbar ist das Grab von Johannes Paul II. mit dem von Paul VI. Der
Leichnam des Papstes wird in einem Holz-, einem Zink- und einem weiteren Holzsarg
liegen, erklärte der päpstliche Zeremonienmeister, Erzbischof Piero Marini.
(rv 05.04.05 bp/lw)
05.04.05 12 Uhr 43: Europaflagge auf Halbmast
Die Europaflagge am Berlaymont-Palast, Sitz der Europakommisison in Brüssel, wird
am Freitag, dem Tag der Beerdigung Johannes Pauls, auf Halbmast gesetzt. Ebenso an
allen anderen Einrichtungen der Europäischen Union. Das hat Kommissionspräsident Jose
Barroso entschieden. Barroso reist zu den Beisetzungsfeierlichkeiten nach Rom, ebenos
Parlamentspräsident Josep Borrel und Präsident Jean Claude Juncker.
(ansa 05.04.05 bp)
05.04.05 12 Uhr 19: Castro besucht Messe für den Papst
Zu Ehren Papst Johannes Paul II. hat Fidel Castro erstmals seit Jahrzehnen einen katholischen
Gottesdienst besucht. Der kubanische Staatschef feierte gemeinsam mit rund 1000 Gläubigen
in der Kathedrale von Havanna. Die Messe zelebrierte Kardinal Jaime Ortega Alamino.
Zuvor hatte sich Castro in das Kondolenzbuch eingetragen, das in der apostolischen
Nuntiatur in Havanna ausliegt. "Ruhe in Frieden, unermüdlicher Kämpfer für die Völkerfreundschaft,
Feind des Krieges und Freund der Armen", schrieb der 78-Jährige. "Dein Abschied tut
uns weh, und wir wünschen uns zutiefst, dass dein Beispiel fortdauert." Castro hat
sich nach Angaben von Gläubigen zum letzten Mal vor 46 Jahren bei der Hochzeit seines
Bruders in einer Kirche blicken lassen. Als Kind war er allerdings Messdiener gewesen.
(pm 05.04.05 bp)
05.04.05 12 Uhr 17: Wojciech, Gut für Polen und die Welt
Der ehemalige kommunistische Staatschef
Wojciech
Jaruzelski hat das Pontifikat Johannes Pauls II. als "gut für Polen, Europa und die
ganze Welt" gewürdigt. "Als damaliger Verteidigungsminister waren meine Gefühle bei
seiner Wahl zum Papst ambivalent. Aber ich war auf jeden Fall sehr zufrieden, dass
es einen Papst aus Polen gab", sagte Jaruzelski in einem Interview mit der spansichen
Zeitschrift ABC. Er habe stets "großen Respekt" vor Johannes Paul gehabt und ihn
acht Mal getroffen.
(afp 05.04.05 hr)
05.04.05 11 Uhr 45: Größter Pilgerstrom aller Zeiten
Rom und der Vatikan bereiten sich sich auf den größten Pilgeransturm und die meisten
Staatsgäste in der gesamten Geschichte vor. Sanitätsdienste, Polizei und Sicherheitskräfte
schöpfen aus ihren Erfahrungen im Jahr 2000. Zum Weltjugendtag im Heiligen Jahr waren
bereits mehr als 2 Millionen Menschen gekommen. Hunderttausende wollen seit gestern
Abend sich vom Papst verabschieden. Der Petersdom wird auch in der Nacht nur für wenige
Stunden geschlossen. Freiwillige Helfer verteilen Decken, Wasser und Sanitätsbedarf
an die Gläubigen. Vier Grad Celsius in der Nacht und 19 am Tag stellen die Helfer
wie Pilger auf eine harte Probe. Die Stadt Rom hat Sammelunterkünfte eingerichtet:
Zelte am Tor Vergata, Feldbetten in den Messehallen und freie Plätze in Trastevere.
Die Beisetzungsfeierlichkeiten werden auf Videoleinwänden übertragen - nicht nur in
der Via della Conziliazione sondern auch auf dem Zirkus Maximus. Die Radarüberwachung
der NATO wird während der Beerdigung den Luftraum über Rom überwachen.
(rv/agenturen 05.04.05 bp)
05.04.05 11 Uhr 16: Letzter Brief, "Totus tuus!"
Am Freitag Abend, einen Tag vor seinem Tod, hat Johannes Paul II. einen Brief an den
Generalprior von Tschenstochau geschrieben, einen Begleitbrief zu einem Geschenk -
der Krone für die Ikone der Madonna von Jasna Gora. Es ist das letzte Dokument, das
die Unterschrift Johannes Pauls trägt. Der Brief fast die Gedanken zur Göttlichen
Barmherzigkeit, zu Tschenstochau und zu seinem Heimatland Polen zusammen. Die letzten
Sätze lauten: "
Seinen letzten Brief hat der verstorbene Papst genau einen Tag vor seinem Tod geschrieben
– oder eben schreiben lassen. Er ging in sein Heimatland und zwar an die Madonna von
Tschenstochau. Es war das Begleitschreiben zu einem Geschenk – zwei Kronen für die
Ikone der Madonna von Jasna Gora. Es ist das letzte Dokument, das die Unterschrift
Johannes Pauls trägt. Der Brief fast die Gedanken zur Göttlichen Barmherzigkeit, zu
Tschenstochau und zu seinem Heimatland Polen zusammen. Die letzten Sätze lauten:
"Ich beuge die Knie vor dme Bild der Königin von Jasna Gora. Und ich bete, dass
mein Volk durch den Glauben an ihren immerwährenden Schutz alles überwindet, was die
menschliche Würde und das Wohl unseres Heimatlandes bedroht. Ich vertraue ihrer mütterlichen
Fürsorge die Kirche auf polnischem Boden an, damit sie durch ihr Zeugnis der Heiligkeit
und der Demut immer neu die Hoffnung auf eine bessere Welt in den Herzen aller Gläubigen
stärke. Ich bete für die Verantwortlichen der Zukunft Polens, damit sie den Mut haben,
alles Gute zu verteidigen, was der Republik dient. Indem ich diese Kronen segne und
der Ikone von Jasna Gora widme, bin ich im Geiste zutiefst mit den Paolinern, den
Kustoden des Heiligtums, und allen Pilgern verbunden. Dem Schutz der Gottesmutter
vertraue ich unser Vaterland an, die ganze Kirche und mich selbst. Totus tuus - ganz
Dein!“
(rv 05.04.05 bp)
05.04.05 11 Uhr 10: Kardinalsversammlung tagt
Auch an diesem Morgen haben sich die Kardinäle zu einer Generalkongregation eingefunden.
Voraussichtlich soll heute über den Beginn des Konklaves entschieden werden. Es ist
die dritte Versammlung. In der ersten am gestrigen Vormittag wurde Tag und Zeitpunkt
der Beistzungsfeierlichkeiten festgelegt; auch am Nachmittag vor der Überführung des
Leichnams war eine Generalkongregation einberufen worden.
(rv 05.04.05 bp)
05.04.05 10 Uhr 45: Riesenschlange vor Petersdom
Zehntausende Menschen stehen Schlange, um von dem im Petersdom aufgebahrten Johannes
Paul II. Abschied zu nehmen. Die Pforten der Basilika waren bereits um halb fünf
in der Früh wieder geöffnet worden. Kilometerlang zieht sich der Strom durch die
Via della Conciliazione und die angrenzenden Straßenzüge. Die Menschen nehmen Wartezeiten
von acht, neun Stunden auf sich, um dem toten Papst die letzte Ehre zu erweisen.
Helfer verteilen gratis Wasserflaschen an die Wartenden, entlang des Wegs bieten Sanitäter
ihre Dienste an. Das Verkehrsnetz Roms ist seit den frühen Morgenstunden auf den Strecken
Richtung Vatikan völlig überlastet. Unterdessen treffen ununterbrochen weitere Pilger
in Rom ein. Zu den Trauerfeierlichkeiten a, Freitag werden über zwei Millionen Besucher
erwartet. Die Stadt Rom organisiert einen Großeinsatz von Sicherheitskräften und
freiwilligen Helfern, um die logistischen Problem zu bewältigen.
(rv 05.04.05 hr)
19 Uhr 06: 100.000 begleiten Papst auf "letzter Reise"
Der Leichnam von Papst Johannes Paul II. ist in den Petersdom überführt worden. Bis
17 Uhr war sein Leichnam in einem Saal des Apostolischen Palastes im Vatikan aufgebahrt.
In einer feierlichen Prozession wurde er dann vom Apostolischen Palast über den Petersplatz
in die Petersbasilika getragen. Dort wurde er vor der Confessio aufgebahrt, unter
der Leitung von Kardinal-Camerlengo Martinez Somalo, feierten die Kardinäle, Vatikangeistliche
und die Mitglieder des Päpstlichen Hauses einen Wortgottesdienst. Hunderttausende
Gläubige verfolgten die Zeremonie auf dem Petersplatz und in der Via della Conciliazione
live und per Videoleinwand. Am Abend soll der Petersdom auch für sie geöffnet werden.
Bis einschließlich Donnerstag können Pilger und Besucher aus aller Welt, die jetzt
Rom nach Rom strömen, hier Abschied von Johannes Paul nehmen.
(rv 04.04.05 bp)
17 Uhr 39: Papst vor Confessio aufgebahrt
Papst Johannes Paul II. ist vor dem Konfessioaltar im Petersdom aufgebahrt worden.
Vier Schweizer Gardisten stehen Ehrenwache. Der Kardinal-Camerlengo feiert jetzt gemeinsam
mit den anwesenden Kardinälen, Bischöfen, weiteren Geistlichen und den Mitgliedern
des päpstlichen Hauses einen Wortgottesdienst in der Basilika. Die Gläubigen auf dem
Petersplatz sind via Videoleinwand dabei. Im Petersdom selbst können sie erst ab 20
Uhr von Johannes Paul Abschied nehmen.
(rv 04.04.05 bp)
17 Uhr 25: Leichnam wird in Petersdom überführt
In diesen Minuten wird der Leichnam von Papst Johannes Paul II. von der Sala Clementina
im Apostolischen Palast in die Petersbasilika überführt. In einer feierlichen Prozession
begleiten die Kardinäle und Vatikangeistlichen unter den Gesängen der Allerheiligenlitanei
den verstorbenen Pontifex auf der letzen Reise über den Petersplatz in den Dom. Dort
wird er in den nächsten Tagen aufgebahrt bleiben. Weit mehr als 100.000 Gläubige füllen
den Platz und die Via della Conciliazione.
(rv 04.04.05 bp)
17 Uhr 19: Schweizer Bundespräsident Schmid, "charismatische Persönlichkeit"
Der Bundespräsident der Schweiz hat das besonder Charisma Johannes Pauls gewürdigt.
Gegenüber Radio Vatikan sagte er wörtlich:
"Wir waren alle betroffen, weil hier eine Persönlichkeit verstorben ist, die weit
über die katholische Kirche hinaus Bedeutung hatte. Ich habe deshalb im Namen des
Bundesrates und des Schweizer Volkes dem Heiligen Stuhl und der Kirche das tief empfundene
Beileid ausgesprochen. Wir alle trauern, weil die charismatische Persönlichkeit, die
Johannes Paul II. hatte, eigentlich eine Bedeutung erlangt hatte, die uns jetzt seinen
Verlust spüren lässt."
(rv 04.04.05 sk)
17 Uhr 09: Thierse, schmerzliches Ereignis
Bundesratspräsident Wolfgang Thierse (SPD) wird am Freitag zur Beisetzung Johannes
Pauls nach Rom reisen. Er war ein "großer Papst" sagte er gegenüber Radio Vatikan:
"Es ist ein schmerzliches Ereignis, so sehr man sich als Mensch auch gewünscht hat,
dass der Papst von seinen Schmerzen erlöst wird. Aber mit ihm geht ein wichtiges Kapitel
der Kirchengeschichte zu Ende - das ist das Gefühl, das einen beschleicht. Er hat
dieses Land - Deutschland - gemocht; er war hier, er kannte es gut... Wir werden bei
der nächsten regulären Sitzung des Parlaments sicher ein ehrendes Gedenken für ihn
haben. Ich werde Worte der Erinnerung und des Gedenkens sprechen, und ich werde auch
nach Rom kommen, um an diesen Beerdigungsfeierlichkeiten für diesen großen Papst teilzunehmen."
(rv 04.04.05 sk)
15 Uhr 40: Griechenland: Christodoulos kommt nach Rom Das Oberhaupt der
griechisch-katholischen Kirche, Christodoulos, wird am Freitag an der Beerdigung Papst
Johannes Pauls II. teilnehmen - trotz der langen Tradition des Antipapismus. Das berichtet
die Nachrichtenagentur afp unter Berufung auf Kirchenkreise. Christodoulos hatte gestern
ein Beileidstelegramm nach Rom geschickt, den Papst aber nicht in seiner Sonntagspredigt
erwähnt.
(afp 04.04.05 gs)
15 Uhr 25: China: Zensur von Papst-Mails
Die wichtigsten chinesischen Internet-Portale haben heute die Verbreitung von Kommentaren,
Nachrufen und Gebeten nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. eingestellt. Auf populären
Internetseiten wie sina.com oder sohu.com konnte keine einzige Nachricht zum Thema
geöffnet werden. Am Samstag hatten die chinesischen Internet-Benutzer die Diskussionsforen
mit E-Mails förmlich überschwemmt. Ein Sprecher der Seite sohu.com erklärte, das Portal
behalte sich die Zensur von Mails mit religiösem Inhalt vor, weil sie "heikel" seien.
(afp 04.04.05 gs)
15 Uhr 02: WJT-Büro, neuer Papst muss kommen
Die Organisatoren des Weltjugendtages im August sind überzeugt, dass auch der Nachfolger
von Johannes Paul II. nach Köln reisen wird. "Es gibt keinen Grund, warum er nicht
kommen sollte", zitiert die Agentur efe den Generalsekretär des Weltjugendtages, Heiner
Koch. "Ich glaube nicht, dass sein Terminkalender für August schon voll ist." Köln
könnte ja das Ziel der ersten Auslandsreise des neuen Papstes sein. Der Kölner Kardinal
Joachim Meisner soll angekündigt haben, im Konklave einen Kandidaten wählen zu wollen,
der nach Köln kommt.
(efe 04.04.05 gs)
14 Uhr 52: Polen, Krakau will Karols Herz
Der Krakauer Bürgermeister hofft auf das Herz Johannes Pauls II., um es in der Kathedrale
an der Wawel zu bestatten. Gegenüber der Zeitung Gazeta Wyborczka sagte Jacek Majchrowski,
das Herz des Papstes solle seine letzte Ruhestätte neben Polens mittelalterlichen
Königen und Heiligen finden. In Polen gibt es mehrere Beispiele von besonders verehrten
Persönlichkeiten, deren Körperteile an verschiedenen Stellen ruhen, um eine Verehrung
an mehreren Orten zu ermöglichen. Krakaus Kardinal Franciszek Macharski ließ über
eine andere Zeitung ausrichten, die Zeit, in der Leichname großer Persönlichkeiten
aufgeteilt wurden, gehöre der Vergangenheit an.
(ap 04.04.05 gs)
14 Uhr 34: "Letztes Wort war Amen"
Ein polnischer Priester, der in Italien einen "Pater-Pio"-Privatsender leitet, berichtet
Einzelheiten vom Tod des Papstes. Dabei beruft er sich auf "polnische Quellen". Der
Nachrichtenagentur adn-kronos sagte Pater Jarek Cielecki, Johannes Paul II. "starb,
während er in Richtung Fenster sah, gesammelt im Gebet. Und das heißt, dass er in
gewissem Grad bei Bewußtsein war." Wenige Augenblicke vor seinem Tod habe der Papst
"die rechte Hand gehoben und eine Segensgeste angedeutet. Als wüßte er, dass in dem
Moment viele, viele Gläubige auf dem Petersplatz den Rosenkranz beteten. Als das Gebet
endete, hat der Papst eine große Anstrengung gemacht und gesagt: "Amen." Einen Augenblick
später war er tot."
(adn-kronos 04.04.05 sk)
14 Uhr 12: Bode, Zeichen für junge Menschen
Franz-Josef Bode, Jugendbischof in Deutschland, gibt es zu: Er hat bei der Todesnachricht
des Papstes als erstes an den Weltjugendtag gedacht. Die jungen Menschen weltweit
hätten sich so auf ihn und die Tage in Köln mit ihm gefreut. Doch selbst mit seinem
Tod habe Johannes Paul II. noch ein ganz wichtiges Zeichen gesetzt, sagt der Osnabrücker
Bischof:
weil die Menschen spüren, er hat bis zum Ende das glaubwürdig gelebt, was er immer
verkündet hat. Nämlich das Leben auszuhalten bis zum Ende. Das ist vielleicht für
die jungen Leute ein mindestens so wichtiges Zeichen wie das, das er gesetzt hätte,
wenn er gekommen wäre. Und ich höre von jungen Menschen, die sich sonst gar nicht
so für ihn interessiert haben, dass sie jetzt stundenlang am Fernseher gesessen haben
und das mit verfolgt haben. Das ist schon so ein Ruck, der jetzt durch die Welt geht,
das spürt man überall.
(rv 04.04.05 bp)
14 Uhr 05 - Messe für Papst in Grabeskirche
Das lateinische Patriachat von Jerusalem plant für kommenden Mittwoch eine Messe für
den verstorbenen Papst in der Grabeskirche. Dabei soll Johannes Paul II. vor allem
als "Friedenspilger" gewürdigt werden. Zu seinen Lebzeiten habe das Kirchenoberhaupt
eine besondere Verbindung zum Heiligen Land geplegt nicht nur weil sich dort die Geburtsstätte
Jesu befindeei. Das betonte der lateinische Patriarch von Jerusalem, MIchel Sabbah.
Zudem habe der Papst eine menschliche Beziehung zum jüdischen Volk und ein besonderes
Verhältnis zu den Palästinensern unterhalten Sabbah erinnerte in diesem Zusammenhang
daran, dass Johannes Paul II. wiederholt ein Ende der Besezung palästinensischer Gebiete
forderte.
(afp 04.04.05 bg)
13 Uhr 30 - Erklärung über Trauerfeiern im Wortlaut
"Überführung des Leichnams von Papst Johannes Paul II. in die Vatikanische Basilika
Am Montag, 4. April 2005, um 17 Uhr wird der Leichnam von Papst Johannes Paul II.
aus der Sala Clementina in die Vatikanische Basilika überführt.
Nach einem Moment des Gebetes, dem der Kardinal -Camerlengo vorsteht, beginnt die
Überführung des Leichnams. Die Prozession wird über die Scala Nobile, die Erste Loggia,
die Sala Ducale, die Sala Regia und die Scala Regia gehen. Durch das Bronzetor wird
der Leichnam auf den Petersplatz gelangen und durch das Hauptportal in den Petersdom
gebracht werden. In der Vatikanbasilika wird der Kardinalkamerlengo einen Wortgottesdienst
leiten, nach dem dann die Besuche am Leichnam des Papstes stattfinden können.
Die hochwürdigsten Kardinäle mögen sich gegegn 16.45 Uhr in Chorkleidung in der Sala
Clementina (Seconda Loggia) einfinden.
Die hochwürdigsten Erzbischöfe und Bischöfe, die Mitglieder des Vatikankapitels, die
Prälaten und Kapläne mögen sich bis 16 Uhr 30 in der jeweiligen Chorkleidung in der
Ersten Loggia einfinden.
Die Priester versammeln sich bis 16 Uhr 30 in Talar und Chorrock in der Sala Ducale
und der Sala Regia."
13 Uhr 12 - "Requiem für den verstorbenen Papst
Am Freitag, 8. April 2005, wird auf dem Vorplatz der vatikanischen Basilika die Messe
für die Beerdigung für Papst Johannes Paul II. gefeiert werden. Die Kirche vereint
sich um den Leichnam dessen, der lange Jahre ihr Hirte war, damit er - vom Tod freigekauft
- in den Frieden Gottes aufgenommen werde und sein Leib auferstehe am Jüngsten Tag
mit allen Heiligen. Die Liturgie der Exequien wird von den Kardinälen und den Patriarchen
der Ostkirchen gefeiert werden. Der Konzelebration wird Kardinal Joseph Ratzinger,
der Dekan des Kardinalskollegiums vorstehen. Am Ende der Eucharistiefeier werden die
Ultima Commendatio und die Valedictio stattfinden. Der Sarg des Papstes wird in die
Petersbasilika und dann für die Bestattung in die Grotten getragen werden."
(rv 4. 4. 05 lw)
13 Uhr 12 - Bestattung am Freitag
Das Requiem für Papst Johannes Paul II. wird am kommenden Freitag um 10 Uhr auf dem
Petersplatz stattfinden. Das hat die Generalkongregation der Kardinäle heute Vormittag
beschlossen. Die Eucharistiefeier wird der Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal
Joseph Ratzinger, leiten. Am Ende der Messfeier wird die Ultima Commendatio und die
Valedictio stattfinden, also weitere Riten, die man im Deutschen unter anderem "Aussegnung"
nennt. Der Papst wird anschließend in den Grotten unter der Petersbasilika beigesetzt.
(rv 4. 4. 05 lw)
13 Uhr 02 - Bitte nicht alle zugleich…
Der Präfekt der Stadt Rom, Achille Serra, bittet die Gläubigen, nicht alle heute am
ersten Tag, an dem der Papst im Petersplatz aufgebahrt wird, in die Basilika zu gehen.
Auch an den nächsten beiden Tagen sei der Petersdom für sie geöffnet, so der Präfekt
in einem Interview mit der italienischen Zeitung "La Repubblica". Die Organisation
in der Stadt Rom läuft zur Zeit auf Hochtouren, um den Ansturm von Pilgern aus der
ganzen Welt zu bewältigen.
(adnkronos 04.04.05 cw)
12 Uhr 49 - Aufbahrung des Leichnams
Der Leichnam von Papst Johannes Paul II. ist weiterhin in der Sala Clementina im Apostolischen
Palast aufgebahrt. Dort können im Moment Mitarbeiter der Kurie von ihm Abschied nehmen.
Heute Nachmittag wird der Leichnam in einer feierlichen Prozession aus dem Apostolischen
Palast getragen und über den Petersplatz in die Basilika überführt. Dort wird der
Papst dann während der nächsten Tage aufgebahrt bleiben. Wegen des großen Ansturms
von Pilgern, der in Rom erwartet wird, soll die Peterskirche dann auch nachts geöffnet
bleiben. Außerdem wird organisiert, dass auf der Via della conciliazione, die zum
Petersdom führt, Gebete und Gesänge zu hören sein werden, um die Gläubigen auf den
Besuch in der vatikanischen Basilika vorzubereiten.
(rv 4. 4. 05 lw)
12 Uhr 40 - Meyer
Der Präsident des Zentralkomitess der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer, hat
eine Aktualisierung der katholischen Soziallehre gefordert. Auch der künftige Papst
müsse vor den Folgen eines hemmungslosen Kapitalismus warnen, sagte Meyer in einem
Radiointerview. Der zukünftige Pontifex solle einer neoliberalen Wirtschaftsideologie
scharf entgegentreten.
(kna 04.04.05 cw)
12 Uhr 31 - Sterzinsky, der nächste Papst
Der nächste Papst muss nach Auffassung des Berliner Kardinals Georg Sterzinsky eigene
Maßstäbe setzten. Er dürfe sich nicht damit begnügen Johannes Paul II. zu kopieren,
sagte der Kardinal in einer Radiosendung Denn auch die Kirche habe sich in 26 Jahren
des vergangenen Pontifikats verändert.
(kna 04.04.05 cw)
12 Uhr 31 - Dialog mit Moslems Herausforderung der Zukunft
Die katholischen Bischöfe der Schweiz sehen den Dialog mit Muslimen als zentrales
Thema für das nächste Ponfitikat. "Geopolitisch wird in den nächsten dreißig Jahren
der Umgang mti dem Islam sehr wichtig sein", sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz,
Agnell Rickenmann dem "Tages-Anzeiger". Der nächste Papst müsse eine gewisse Weitsicht
im interreligiösen Dialog haben, fügte er hinzu. Wichtig werde auch die Weitergabe
des Glaubens an kommende Generationen sein. Dabei gelte es, ein klares Profil zu zeigen
und Schlüsselbegriffe wie Kirche, Christus oder Dreifaltigkeit zu betonen.
(kipa 04.04.05 bg)