Der deutsche Bischof Josef Clemens, Sekretär des päpstlichen Rates für die Laien,
hat den Papst in den vergangenen 25 Jahren immer wieder getroffen. Und er wird Johannes
Paul als einen zutiefst menschlichen Papst in Erinnerung behalten:
"Für mich war er erst einmal ein sehr freundlicher Mann, ein liebenswürdiger Mann,
ein sehr aufmerksamer Mensch, ein Mann der zuhören konnte, der die Menschen ausreden
ließ. Für mich waren diese Begegnungen sehr schöne Begegnungen. Ich habe ihn zum
letzten Mal Mitte Januar in der Audienzhalle erlebt, bei einer großen Audienz für
ein italienisches Behindertenwerk, wo ich amtlich hingehen mussste. Und ich hatte
den Eindruck, dass er doch sehr litt, weil die Begrüßung der Behinderten so abgekürzt
wurde und was in den früheren Jahren nie passiert wäre."
Neben dem Gefühl großer Trauer verspürt er jetzt eine tiefe Dankbarkeit, sagt Bischof
Clemens:
"Ja, ich bin schon dem Papst sehr dankbar. Und dankbar - ich weiß nicht, ob das
in diesem Zusammenhang das richtige Wort ist, dass ihm diese Leidenszeit nicht noch
weiter verlängert worden ist."
(rv 03.04.05 hr)