In aller Welt beten derzeit Gläubige für den todkranken Papst.Auf dem römischen Petersplatz
liegen einige Gläubige auf den Knien. Auch im Kölner Dom soll heute mittag bei einem
Gottesdienst Johannes Pauls gedacht werden. Das erklärt der Sprecher des Erzbistums,
das im August Gastgeber des Weltjugendtages ist und bis zuletzt auf ein Kommen des
Papstes hofft(e). Im Falle eines Papsttods soll die große Glocke des Doms, der so
genannte "Dicke Pitter", eine halbe Stunde lang läuten.
Im Wiener Stephansdom halten sich deutlich mehr Betende als sonst auf, entzünden Kerzen
und halten Andacht, berichtete Dompfarrer Anton Faber gegenüber "Kathpress". Es herrsche
spürbare tiefe Betroffenheit. Auch in den kommenden Gottesdiensten werde im Stephansdom
für Johannes Paul II. gebetet, teilte Faber mit. Für 17 Uhr ist eine
Herz-Jesu-Andacht für den Papst geplant. Nach einem möglichen Eintreffen der Todesnachricht
soll die so genannte Pummerin für zehn Minuten geläutet werden, ebenso sollen die
Glocken aller übrigen
Kirchen der Erzdiözese läuten.
In seiner polnischen Heimat besuchen viele Menschen Messfeiern, bei denen für Johannes
Paul gebetet wird. Auch in China berichten Medien über den kritischen Gesundheitszustand
des Papstes; nach Informationen des vatikanischen Nachrichtendienstes fides beten
auch dort viele Menschen für den Papst. In Italien, Spanien, Polen und Irland - den
klassischen "katholischen Ländern" Europas - rufen die Bischöfe zum Gebet auf. Der
neue Erzbischof von Paris, André Vingt-Trois, will heute abend in "Notre Dame" eine
Messe für Johannes Paul II. feiern. Kardinal Antonelli von Florenz erklärt, er sei
"überrascht und voller Schmerz über die Nachricht" vom kranken Papst. Der Bürgermeister
von Rom, Walter Veltroni, versichert, alle Einwohner der Ewigen Stadt dächten derzeit
an ihren kranken Ehrenbürger. Die Nachrichtenagentur adn-kronos gibt an, in der vatikanischen
"Sala Clementina" habe heute morgen um 9.30 Uhr eine Art Krisentreffen von Vatikan-Mitarbeitern
stattgefunden. Es sei von Bischof Renato Boccardo geleitet worden, der Johannes Paul
sehr nahesteht und derzeit Sekretär der Vatikanstadt ist. Im Saal nebenan hätten sich
einige Kurien-Kardinäle eingefunden, um für den kranken Papst zu beten.
(agenturen 01.04.05 sk)