Das Tauziehen um Terri Schiavo nimmt kein Ende. Am Mittwoch Abend hat das oberste
Gericht der Vereinigten Staaten erneut einen Dringlichkeitsantrag der Eltern abgelehnt.
Der Soupreme Court war schon zum sechsten Mal involviert, das negative Urteil umfasste
nur einen Satz. Fakt ist und bleibt: Terri Schiavo, die seit 15 Jahren im Wachkoma
liegt, bleibt ohne künstliche Ernährung. Joseph Meaney von Human Rights International
kann alle dem gerichtlichen Tauziehen eine positive Sache abgewinnen: Es werden alle
Argumente gehört. Vor allem auch alle Argumente der Eltern. Der gerichtliche Kampf
jetzt mag zu spät sein, das gibt er zu, aber:
Es kann zumindest gut symbolisieren, dass es falsch war, Terri die Nahrungszufuhr
zu entziehen, ohne ihr auch nur Wasser zu geben. Dieser Kampf könnte zumindest auf
den richtigen Weg führen. Auch wenn er nicht ihr Leben rettet, könnte er zumindest
helfen, dass sie nicht so sterben muss, nicht verdursten und verhungern muss. Es wäre
ein leichterer Tod, wenigstens.
Die öffentliche Meinung in den USA stehe ganz auf Seiten der Eltern Schiavos, meint
Meaney. Ein Mensch der sterben will, wäre nach zwei Wochen ohne Wasser schon längst
tot, sagt der Menschenrechtler.
Es gibt viele Menschen, die meinen, dass Terri Schiavo noch Lebenswillen zeigt,
dass sie leben will und keinerlei Todesanzeichen zeigt. Das sagen auch die Eltern
von Terri Schiavo. Die Sache wird immer dramatischer, denn sie kämpfen weiterhin um
ihr Leben und auch Terri selbst kämpft. Die Menschen stellen sich auf die Seite von
Terri Schiavo. Sie sagen, einen Menschen auf diese Art sterben zu lassen, quasi über
zwei Wochen hinweg, ist barbarisch. So kann man nicht weiter machen.
Nach Meinung der Ärzte kann Schiavos Tod jederzeit eintreten. Eine Obduktion soll
danach über den Grad der Hirnverletzungen aufklären. Der Ehemann ist überzeugt, dass
seine Frau unter diesen Bedingungen nicht mehr leben will. Eine Patientenverfügung
gibt es jedoch nicht
(rv 31.03.05 bp)