Immer noch ist der Libanon nach der Abdankung von Premier Karame ohne Regierung. Die
Opposition verlangt unter einem ihrer Anführer, dem Drusen Jumblatt, eine neutrale
Übergangsregierung, zumindest bis zu den Wahlen im Mai. Dazu der Nahost-Spezialist
Roger Bouchahine, Sprecher der Libanesen in Italien:
"Wir beobachten einen Wechsel auf höchster politischer Ebene. So hat Staatschef
Lahoud nach seinem Zusammentreffen mit dem Patriarchen Sfeir seine Linie geändert.
Zuvor hatte niemals jemand von einem Umbruch im libanesischen Geheimdienst gesprochen.
Der Präsident hingegen sagte: "Die Verantwortlichen werden bestraft werden". Eines
ist sicher - die neue Regierung wird freier sein. Seit der Ermordung des früheren
Regierungschefs Hariri sehen wir auch, dass die verschiedenen Parteien und religiösen
Gruppen enger zusammenarbeiten: Gemeinsam gehen sie zum ersten Mal gegen ein Regime
vor, das in den vergangenen 30 Jahren das Land demolierte - in seinen politischen
Kräften, aber auch in seiner Wirtschaft."
(rv 31.01.05 gs)