Papst Johannes Paul II. wird durch eine Nasen-Magensonde ernährt. Das hat Vatikansprecher
Joaquin Navarro-Valls heute Mittag überraschend bekannt gegeben. Die Sonde dient der
Ernährung durch die Nase. Sie sei dem Papst in einer Operation in den Magen eingeführt
worden, um seine Ernährung zu erleichtern, so der Sprecher. Im übrigen würde Johannes
Paul seinen "langsamen und kontinuierlichen Weg der Genesung" fortsetzen. Navarro-Valls
ließ anklingen, dass die Operation im Vatikan erfolgt sei, doch zu welchem Zeitpunkt,
blieb zunächst offen. Beobachter schließen nicht aus, dass der Eingriff bereits vor
ein bis zwei Tagen vorgenommen wurde. Johannes Paul selbst hat sich heute Vormittag
den Gläubigen auf dem Petersplatz gezeigt und - anstelle der ausgefallenen Generalaudienz
- stumm den Apostolischen Segen gespendet. Kurz nach 11 Uhr erschien der 84-Jährige
für rund sieben Minuten am offenen Fenster seines Arbeitszimmers. Die Gläubigen freuten
sich, dass der Papst trotz schwerer Krankheit bei Ihnen war:
Also ich finds gut, wenn er sich der Bevölkerung zeigt. Dass man sieht, dass er
noch lebt lso ich finds gut, wenn er sich der Bevölkerung zeigt. Dass man sieht, dass er
noch lebt sozusagen. Und man schöpft Kraft. Ich habe dazu keine spezielle Meinung.
Ich bin nicht katholisch, aber ich lass mich von der Stimmung anstecken. Ich denke,
dass gehört dazu, dass jemand krank ist und dass jemand alt ist. Und wenn er in dieser
Position ist, sollte er sich auch zeigen.
Die Gläubigen empfingen das Kirchenoberhaupt mit lautem Applaus. Dann segnete der
Papst mehrfach stumm die Menge. Sprecher übermittelten den Pilgern in seinem Namen
herzliche Ostergrüße. Am Ende des kurzen Erscheinens versuchte der Papst auch selbst
das Wort an die Gläubigen zu richten. Aufgrund seiner Krankheit war ihm dies allerdings
nicht möglich, nur wenige nicht verständliche Worte kamen über seine Lippen. Vor fünf
Wochen hatte sich Johannes Paul II. einer Luftröhrenoperation unterzogen. Bei den
Gläubigen auf dem Petersplatz hat sein Auftritt trotzdem für überwiegend positive
Reaktionen gesorgt.
Sehr gebrechlich, aber anscheinend noch einigermaßen wohlauf. War ganz toll und
ergreifend. Ich fands beeindruckend. Ich konnte nicht so viel sehen, ich war sehr
weit weg, aber ich fand das schön, dass er da war.
(rv / efe / aci 30.03.05 gs)