Die katholischen Patriarchen des Libanon drängen in Osterbotschaften ihre Landsleute,
jetzt zur Einheit des Landes beizutragen. Sie warnen vor einem Zerfall in zerstrittene
Grüppchen. Der maronitische Patriarch, Kardinal Nasrallah Sfeir, meint, die Libanesen
müßten jetzt beweisen, "dass sie keinen Vormund mehr brauchen". Der melkitische Patriarch
Gregor III. Laham vergleicht in seiner Botschaft die Ermordung des Ex-Ministerpräsidenten
Rafik Hariri mit dem biblischen "Weizenkorn". Es gebe jetzt reiche Frucht, einen -
so wörtlich - "Frühling von Beirut". Aber der Patriarch, der im syrischen Damaskus
residiert, warnt die Libanesen auch davor, jetzt den Syrern die kalte Schulter zu
zeigen. Sie dürften die "brüderlichen Bande" zwischen den Menschen im Libanon und
in Syrien nicht vergessen.
(cns 29.03.05 sk)