Die Ostertage im Heiligen Land waren dieses Jahr so ruhig wie schon lange nicht mehr
- und allmählich hat auch wieder der Zustrom von Pilgern begonnen. Von einem "Osterwunder"
sprechen manche in Jerusalem. Der Lateinische Patriarch der Stadt, Erzbischof Michel
Sabbah, sagt: "Die Lage ist heute ruhig, und das, weil der neue palästinensische Präsident
definitiv entschieden hat, dass es jetzt reicht mit der Gewalt. Er verhandelt mit
allen Parteien, die noch auf Gewalt setzen, und zeigt ihnen, dass sie in Wirklichkeit
nirgendwohin führt. Diplomatisch tut sich sehr viel mehr als noch vor kurzer Zeit.
Israel hat die neue palästinensische Position wahrgenommen, aber ihre Militäraktionen
noch nicht beendet. Auf beiden Seiten wird es jetzt sehr viel Geduld brauchen, um
diese Haltung der Gewaltlosigkeit beizubehalten, und man darf keineswegs beim ersten
Gewaltakt gleich wieder resignieren - egal, von welcher Seite er kommt. Diese Geduld
muß noch ein oder zwei Jahre anhalten - auch bei den Israelis. Wenn wirklich alle
ehrlich Frieden wollen, dann wird der Frieden schon kommen. Kommt er nicht, dann war
der Wille nicht echt."
(rv 28.03.05 sk)