Nach dem neuen Seebeben vom Ostermontag sind sofort kirchliche Hilfen für die Opfer
angelaufen. Die Diakonie Katastrophenhilfe hat ein Ärzteteam ins Katastrophengebiet
auf der Insel Nias geschickt. Ein weiteres Team verteile Lebensmittel, Trinkwasser
und Babynahrung. Die internationale Caritas hat schon seit dem ersten Tsunami Not-
und Aufbau-Hilfen in der Region, die einen Umfang von 200 Millionen Euro ausmachen.
Der Direktor der italienischen Caritas erklärt, nach dem ersten Tsunami habe mittlerweile
schon die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit für die Katastrophenopfer nachgelassen.
"Diesmal muß unsere Aufmerksamkeit länger anhalten, wir brauchen genug Atem für die
Langstrecke der Projekte."
In Indonesien rechnen die Behörden mit etwa zweitausend Toten nach dem Erdbeben. Auf
Sumatra wurde ein italienischer Missionar verletzt, als ein Gebäude einstürzte. Die
Verletzungen des Kapuziners, der das Bistum Sibolga leitet, sind nach Angaben der
Nachrichtenagentur misna schlimmer als zunächst angenommen.
Die österreichische Caritas stellt für die Insel Nias, die vom Seebeben am schwersten
getroffen wurde, zusätzliche 100.000 Euro für Soforthilfe bereit. Nias war schon
ein Schwerpunkt der bisherigen Tsunami-Hilfe aus Österreich. Ein Caritas-Mitarbeiter
erlebte das Beben gestern vor Ort mit.
Nach dem Dezember-Tsunami war die "kirchliche Fluthilfe" in Sri Lanka und Indien wesentlich
effektiver als die staatliche. Das ist der Eindruck einer wichtigen Mitarbeiterin
des deutschen Hilfswerks "Kirche in Not" nach Rückkehr aus dem Katastrophengebiet.
Staatliche Hilfe sei oft durch bürokratische Prozeduren behindert worden.
(pm/misna/kap 29.03.05 sk)