2005-03-27 16:42:20

Israel: Osterwunder in Jerusalem


Ostern in Jerusalem. Es ist immer etwas besonderes und jedes Jahr schaut die Welt mit gespannten Augen nicht nur nach Rom sondern auch auf die Stadt, in der sich Leiden und Auferstehung Jesu abgespielt haben. Doch dieses Ostern 2005 ist anders als alle anderen, nicht nur in Rom, sondern auch in Jerusalem. Markus Bugnyar, Leiter des österreichischen Hospizes an der Via Dolorosa erzählt:
Wer die letzten Jahre, hier in Jerusalem vor Ort Ostern, Kartage, Karliturgie und Osterliturgie miterlebt hat, neigt fast schon dazu, angesichts der Erlebnisse von diesem Jahr von so etwas wie einem kleinen Osterwunder zu reden. Wir haben, und wenn man es mit den letzten Jahren der sogenannten Intifada vergleicht, einen unglaublichen Anstieg der Pilgerzahlen, die sich hierher auf den Weg nach Jerusalem gemacht haben, um quasi vor Ort, an den Stätten des Geschehens zu sein.
Verschwindend wenige Menschen seien in den vergangenen Jahren in die Altstadt von Jerusalem gekommen, erinnert sich Bugnyar, der seit vier Jahren in Jerusalem lebt. In diesem Jahr ist alles anders:
Es ist ein wirklich frohes und gesegnetes Fest. Sehr sehr erfreulich ist auch vor allen Dingen auch zu sehen - ich war gerade noch in der Grabeskirche gewesen - dass so viele der einheimischen Christen, die in den letzten Jahren nicht kommen konnten aufgrund von Checkpoints und Ausgangssperren in Richtung von Bethania und Bethlehem jetzt auch in die Altstadt kommen konnten. Also man hat eine Mischung von einheimischen Christen, von Pilgern, die aus dem Ausland kommen und kurioserweise immer wieder zwischendrin auch Israelis die aus einer Art von Neugierde in die Kirchen kommen.
Das Wunder hat in der zweiten Februarwoche begonnen, sagt Bugnyar:
Eine plötzliche - quasi von heute auf morgen - Rückkehr der Pilger, so als hätten sich Schleusen und Ventile geöffnet. Das ist natürlich zurückzuführen auf die leicht veränderten politischen Rahmenbedingungen, ist darauf zurückzuführen, dass die Berichterstattung in die Richtung geht, der Frieden würde hierher in den Nahen Osten zurück kehren. Die Politiker, die Entscheidungsträger auf beiden Seiten tun auch wirklich alles, was in ihrer Macht steht, hier für Ruhe, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
(rv 27.03.05 bp)







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