Deutschland: Sterzinsky, keine Segensfeiern für Geschiedene
Die Scheidungsrate in Deutschland steigt und gleichzeitg wollen immer mehr Paare ihre
neue Beziehung kirchlich segnen lassen. Kardinal Georg Sterzinsky, Erzbischof von
Berlin, ist in der Deutschen Bischofskonferenz zuständig für Familienfragen. Zu solchen
Feiern für wiederverheiratet Geschiedene Paare sagt Sterzinsky definitiv nein:
Wir dürfen nicht ein solches Verhältnis segnen, wir müssen dem Menschen den Segen
wünschen. Aber Segnungsfeiern werden wir sicher nicht empfehlen, wir werden davon
sehr dringend abraten, weil das zu irrigen Auffassungen führt. Wenn man sagt, wir
wollen das zwar nicht gut heißen, aber wir segnen dies in aller Feierlichkeit womöglich,
das ist nicht gut.
Statt dessen macht Sterzinsky Mut zur Ehe. Auch die Pfarrgemeinden sollten immer mehr
betonen, dass kirchliches Leben in der Ehe und Familie beginne.
Wie viele leben zusammen und lassen sich nicht trauen, vielleicht weil sie sich
nicht trauen, für immer zusammen bleiben zu wollen, vielleicht weil sie den großen
Aufwand scheuen, aber merkwürdigerweise diejenigen, die in einer Verbindung leben,
die nicht Ehe genannt werden kann nach kirchlichem Verständnis, die möchten das gar
zu gerne. Und da sieht man dann auch, dahinter steht eigentlich ein Verlangen nach
einer Billigung und es darf aber keine Billigung vermutet werden.
(rv 23.03.05 bp)