Der Kampf um das Überleben von Terri Schiavo ist offenbar verloren. Ein Richter im
US-Bundesstaat Florida hat heute entschieden, dass der 41-jährigen, die seit anderthalb
Jahrzehnten im Wachkoma ist, keine Magensonde mehr eingesetzt wird. Die künstliche
Ernährung Terris, die seit Freitag unterbrochen ist, darf also trotz eines Eil-Gesetzes
des US-Kongresses nicht wiederaufgenommen werden - die Patientin wird deshalb verdursten.
Der Bundesrichter lehnte einen Eilantrag von Terri Schiavos Eltern ab. Terris Mann
glaubt, dass sie nicht "in vegetativem Status" hätte weiterleben wollen, und hat sich
mit seinen mehrjährigen Prozessen anscheinend durchgesetzt. Erst am Sonntag hatte
der Kongress den Eltern von Terri Schiavo ihre Klage auf Wiederaufnahme der künstlichen
Ernährung möglich gemacht. Um ein entsprechendes Eil-Gesetz zu unterzeichnen, hatte
US-Präsident George Bush eigens seinen Urlaub unterbrochen. Bushs Bruder Jeb ist Gouverneur
von Florida und hatte Terri Schiavos Eltern im Kampf ums Überleben ihrer Tochter immer
unterstützt. Jetzt wollen die Eltern in Berufung gehen.
Der Vatikan sieht die Entwicklung im Fall Terri Schiavo mit "Unruhe und Bitterkeit".
Erzbischof Elio Sgreccia von der Päpstlichen Akademie für das Leben nennt es "schwerwiegend,
dass jetzt in den USA offenbar Gerichte über Leben und Tod befinden können".
(agenturen/rv 22.03.05 sk)