Die anglikanische Kirche der USA will eine Spaltung der anglikanischen Weltgemeinschaft
verhindern. In Columbus im Bundestaat Ohio beschloss die so genannte "Episkopalkirche"
jetzt, bis zur nächsten Generalversammlung der Anglikaner im Jahr 2006 keine Homosexuellen
mehr zu Bischöfen zu weihen.
Auch die Segnung von homosexuellen Paaren wird bis zu diesem Termin ausgesetzt. Damit
werden die zwei wichtigsten Streitpunkte, die zu einer Art Kirchenspaltung auf Zeit
geführt haben, für ein Jahr auf Eis gelegt. Kirchenchef Rowan Williams, der anglikanische
Erzbischof von Canterbury, begrüßte den Beschluss der US-Anglikaner.Auf diese Weise
könnten die Gräben überwunden werden. Im November 2003 hatte die Bischofsweihe des
bekennenden Homosexuellen Gene Robinson für Uneinigkeit unter den weltweit 70 Millionen
Anglikanern gesorgt. Viele liberale Bischöfe der Episkopalkirche, wie die Anglikanische
Kirche in den USA heißt, betrachten die umstrittenen Praktiken als Ausdruck der Wünsche
der Kirchenbasis. Das konservative Lager hatte dagegen eine Entschuldigung für die
Weihe sowie für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare gefordert.
(ap/faz 18.03.05 hr)