Mit einem mehrtägigen Kongress gedenkt der Vatikan derzeit dem 40. Jubiläum von "Gaudium
et Spes", der Pastoralkonstitution des II. Vatikanischen Konzils über die Kirche in
der Welt von heute. Der Päpstliche Rat "Justitia et Pax" ist der Veranstalter, Gerechtigkeit
im Sinn des Evangeliums das Thema. Papst Johannes Paul II. richtete eine Botschaft
an den Präsidenten Kardinal Renato Raffaele Martino. Kardinalstaatssekretär Angelo
Sodano verlas sie im Auftrag des Papstes:
"Die Kirche ist dazu verpflichtet, jeden Gläubigen daran zu erinnern, die sozialen
Gegebenheiten notwendigerweise im Licht des Evangeliums zu betrachten. Die enormen
Fortschritte in Wissenschaft und Technik können die Grundfragen nach Gerechtigkeit
vergessen lassen. Die bewaffneten Konflikte und ständigen Demonstrationen von Gewalt
in so vielen Ländern bleiben traurige Wirklichkeit. Sie bestätigen auf gegensätzliche
Weise den untrennbaren Zusammenhang von Gerechtigkeit und Frieden, so wie er in mutiger
Klarheit in Gaudium et Spes zum Ausdruck gebracht wurde. Zweifellos ist der Diskurs
über Gerechtigkeit das Fundament jeder Sozialordnung."
Wahren Frieden könne es aber nur geben, wenn die Rechte und die Würde der Einzelnen
und der Völker geachtete würden, schreibt der Papst. Der Kongress kann dies laut Johannes
Paul noch einmal deutlich machen.
(rv 17.03.05 bp)