"Setzt dem Leiden in der sudanesischen Krisenregion Darfur endlich ein Ende!" Das
war der Appell, den der Vatikan zu Beginn dieser Woche an die internationale Gemeinschaft
richtete. Viele der betroffenen Menschen im Sudan verstehen unterdessen gar nicht,
worum es in Konflikt geht und geraten unschuldig zwischen die Fronten der Interessensgruppen,
sagt Komboni-Missionar Renato Kizito Sesana, der seit fast 30 Jahren in Afrika arbeitet.
Ein Eingreifen von UNO-Friedenssoldaten hält der Pater nicht für die beste Lösung:
"Ich glaube, eine Intervention der Afrikanische Union wäre sinnvoller - also
durch lokale Kräfte, die die Situation vor Ort besser verstehen. Ganz wichtig ist
in jedem Fall besonnenes Vorgehen! Ich habe den Eindruck, dass das Klima allgemeiner
Hexenjagd gegen den Islam in westlichen Massenmedien dazu geführt hat, allein der
Regierung in Khartum die Schuld an der Situation zu zuweisen"
Pater Renato Kizito Sesana selbst ist von Khartum zur "Persona non grata" erklärt
worden und ganz sicher kein Freund des Regimes, betont er:
"
Im Gegenteil, ich halte sie wirklich für kriminell. Dennoch ist die Regierung
nicht allein verantwortlich für das, was im Moment in Darfur geschieht, da sind noch
andere Verantwortlichkeiten. Die internationale Gemeinschaft muss jetzt handeln. Aber
wenn von Kriegsverbrechen die Rede ist, muss auch genau geschaut werden, von welchen
unterschieldichen Seiten sie begangen werden.
(rv 16.03.05 hr)