Serbien: Kirchenmann für Unabhängigkeit des Kosovo
Im Kosovo wächst die Angst vor einem neuen Aufflackern der Unruhen: Erst der Rücktritt
von Regierungschef Ramush Haradinaj, der sich wegen Kriegsverbrechen vor dem UNO-Tribunal
in Den Haag verantworten muss. Dann gestern der missglückte Bombenanschlag auf Präsident
Ibrahim Rugova.
Marko Sopi, der Apostolische Administrator der Diözese Prisrin, interpretiert das
Attentat als Versuch
, eine Stabilisierung in der südserbischen Krisenprovinz Kosovo zu verhindern. Für
einen dauerhaften Frieden sieht der Kirchenmann dagegen nur einen Weg:
"Wenn es nicht gelingt, den Status des Kosovo genau festzulegen, wird es keinen
wahren Frieden geben. Alle warten auf eine Entscheidung in dieser Frage: Sowohl die
Kosovaren, die die Unabhängigkeit wollen, als auch diejenigen, die sich eine Situation
wie vor dem Balken-Krieg zurückwünschen. Ich selbst denke, dass die Unabhängigkeit
die einzige wirkliche Lösung ist. Solange das nicht erreicht ist, wird es auch weiter
böse Überraschungen geben, so wie der Anschlag auf Rugova - und das ist sehr schlimm."
(rv 16.03.05 hr)