Vatican/USA: Erzbischof Sgreccia, Fall Schiavo ist Euthanasie
Das gerichtliche Tauziehen um die Komapatientin Terri Schiavo ist seit dibeendet:
Ein Richter in Florida hat entschieden, daß nach mehr als 14 Jahren die künstliche
Ernährung der 41jährigen am 18. März beendet werden darf. Der Ehemann kämpfte seit
sieben Jahren um diese Erlaubnis. Doch die Eltern, die Kirchen und zahlreiche Organisationen
sehen das anders. "Das ist aktive Sterbehilfe", sagt Erzbischof Elio Sgreccia, der
Präsident der päpstlichen Akademie für das Leben:
Die Abschaltung der Apparate für die künstliche Ernährung unter diesen Umständen
kann als aktive Sterbehilfe gesehen werden. Jemanden Essen und Wasser vorzuenhalten
ist eine unbarmherzige Art, eine Person zu töten. Diese Entscheidung missachtet das
Selbstbestimmungsrecht der Person, ist gegen das Selbstbestimmungsrecht von Terri
Schiavo. Und sie ist vor allem ein Missbrauch der juristischen Autoriät.
Er wolle kein Urteil über die besondere, vielleicht auch wirtschaftliche Situation
der Familie Schiavo fällen, sagt Erzbischof Sgreccia. Aber das Urteil könne zum Präzedenzfall
werden, befürchtet er:
Es zeigt, dass Euthanisie vor den Gerichten der Vereinigten Staaten zu einem Recht
werden kann. Dieses Urteil zieht gravierende und unvorstellbare Konsequenzen für das
Leben vieler anderer Menschen nach sich, nicht nur in den Vereinigten Staaten sondern
mehr oder weniger überall.
(rv 11.03.05 bp)