Es ist Mittwoch, der Tag der üblichen Generalaudienz. Wegen des Krankenhausaufenthalt
des Papstes hat diese natürlich heute nicht stattgefunden. Aber: Zur Überraschung
aller Journalisten und zur Freude vieler Gläubiger hat sich Papst Johannes Paul II.
heute Mittag kurz am Fenster seines Krankenzimmers gezeigt. Vor allem Christen aus
Polen hatten schon seit Stunden vor dem Krankenhaus ausgeharrt und teilweise auch
Lieder gesungen. Auch eine international besetzte Gruppe von jüdischen Rabbinern aus
den USA, Großbritannien und Israel besuchten heute das Gemelli-Krankenhaus. Eigentlich
waren sie nach Rom gekommen, um nach der heutigen Generalaudienz dem Papst eine Ehrenmedaille
zu überreichen. Die jüdischen Vorbeter unterstrichen, sie hätten für den Papst gebetet
und wollten die guten Beziehungen, die zwischen dem Judentum und der Katholischen
Kirche mittlerweile herrschen, deutlich machen. Bereits gestern Abend hatte der Erzbischof
von Moskau, Tadeusz Kondrusiewicz, dem Papst einen Besuch abgestattet. Sofort danach
berichtete er:
"Heute hatte ich diese Gnade, den Heiligen Vater zu sehen und auch ein wenig mit
ihm zu sprechen. Der Heilige Vater hat mich mit sehr klarer Stimme gefragt, wie es
in Moskau steht. Ich habe ihm geantwortet, dass die Katholiken in Russland auf den
Knien für seine Gesundheit beten. Danach habe ich ihn um den Segen für unsere Kirche
gebeten und auch für mich. Der Heilige Vater hat mich gesegnet."
Moskaus Erzbischof ist zuversichtlich:
Die Gesundheit des Heiligen Vaters ist heute besser, als ich es in den Medien bisher
erlebt habe. Ich glaube, dass er bald an seine Arbeit zurückkehren wird und unsere
Kirche leiten wird."
(rv 09.03.05 lw/)