Italien: Ruini, Künstliche Befruchtung nicht liberalisieren
Zum Boykott des Referendums zur Libalisierung künstlicher Befruchtung hat Kardinal
Camillo Ruini, der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, aufgerufen. Nur
bei geschlossener Stimmenthaltung sei ein Erfolg des Referendums zu verhindern, sagte
Ruini vor dem Ständigen Rat der Bischofskonferenz. Wenn mehr als die Häfete der Stimmberechtigten
nicht zur Abstimmugnen gingen, wäre das Referendum gescheitert. -
Das italienische Gesetz zur Fortpflanzungsmedizin ist eines der restriktivsten Europas.
Demnach ist die Befruchtung mit Ei- oder Samenzellen, die nicht von dem kinderlosen
Paar selbst stammen, verboten. Höchstens drei Eizellen dürfen jeweils im Reagenzglas
befruchtet werden. Das Einfrieren von Embryonen ist praktisch verboten ebenso wie
Leihmutterschaften und die Verwendung von Embryos für wissenschaftliche Forschungen.
Das Gesetz war von einer parteiübergreifenden, katholisch-konservativen Front gegen
harte Widerstand der liberalen Kräfte und vieler Frauen im Parlament verabschiedet
worden. Gegner sprechen von einem Geschenk an die Kirche.
Von Mitte April bis Mitte Juni entscheiden die Italiener in einem Referendum über
die Abschaffung des Gesetzes.
(avvenire/rv 08.03.05 bp)