"Politische Fahrlässigkeit" in Sachen Armutsbekämpfung hat der Wiener Caritasdirektor
Michael Landau der österreichischen Regierung vorgerworfen. Laut aktueller UNICEF-Studie
sind mehr als 10 Prozent der österreichischen Kinder arm. Armut müsse bereits bei
den Eltern bekämpft, eine soziale Grundsicherung eingeführt werden, fordert Landau.
Über die Probleme werde zwar diskutiert, aber nichts dagegen unternommen. In der Armutsbekämpfung
herrsche in Österreich "de facto Stillstand", kritisiert Landau.
Die höchste Erwerbslosenzahl, das Auseinanderdriften von arm und reich, ein bröckelnder
Mittelstand - all das ist alarmierend. Der Sozialbericht ist ein Alarmsignal und der
wird zur Zeit von der Bundesregierung weitgehend ignoriert. Es ist politisch fahrlässig,
zuzusehen wie eine neue Unterklasse entsteht und trotzdem geschieht praktisch nichts.
Es mangelt am politischen Willen.
(kap 03.03.05)