"Auch in unserem reichen Land gibt es erschreckende Armut." Diesen Schluß zieht Kardinal
Karl Lehmann aus dem zweiten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. In
einer Erklärung schlägt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz vor, den Bericht
regelmäßig von "unabhängigen Experten" erstellen zu lassen. Besonders besorgt seien
die deutschen Bischöfe über Menschen, die "von staatlicher Hilfe nicht ausreichend
erreicht werden und bei denen deshalb nicht einmal das Existenzminimum gesichert ist."
Darum müsse psychosoziale Hilfe für sie "dringend erhalten und ausgebaut werden".
Lehmann fordert, auch Armut bei den Empfängern von Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld
II ernst zu nehmen. Der Kardinal weiter: "Besonders besorgt sind wir über die Armutsgefährdung
von Familien insbesondere mit mehreren Kindern." Der größte Reichtum der Gesellschaft,
nämlich Kinder, dürfe nicht zu materieller Armut führen. Die Zahl der armen Kinder
sei "ein Skandal".
(pm 02.03.05 sk)