Der Papst ist auf dem Weg der Besserung - er atmet selbständig und zeigt keine Anzeichen
von Lungenentzündung. Das sagte heute sein Sprecher Joaquin Navarro-Valls. Johannes
Paul II. darf aber mehrere Tage nicht sprechen, nachdem ihm gestern abend bei einer
Operation ein Luftröhrenschnitt gesetzt wurde.
Herz und Kreislauf des Papstes sind in Ordnung, er hat eine ruhige Nacht verbracht
und gut gefrühstückt - sagt Navarro. Das nächste ärztliche Bulletin gibt`s erst am
Montag. Der Papst ist bei Bewußtstein und empfängt auch einige Besucher; morgen will
er entscheiden, ob er in irgendeiner Weise am Sonntag seinen traditionellen Angelus
beten kann. Auf einen Zettel schrieb er letzte Nacht nach der Operation scherzhaft:
"Was habt ihr mit mir gemacht..." Und dann seinen Wahlspruch: "Totus tuus - ganz dein",
gemeint ist Maria.
Seit gestern früh liegt Johannes Paul wegen eines Grippe-Rückfalls erneut in der römischen
Gemelli-Klinik. Gute Wünsche zu seiner Genesung und Gebete für ihn gibt es in aller
Welt. US-Präsident George Bush versprach sein Gebet, Bischofskonferenzen rufen die
Gläubigen auf, für die Genesung des Papstes zu beten.
Im Vatikan ist die Stimmung vorsichtig erleichtert; mehrere Kardinäle und viele Mitarbeiter
Johannes Pauls nahmen heute im Vatikan an Fastenexerzitien teil. Kardinal Walter Kasper
vermutet, dass der Papst auch diesmal das Krankenhaus früher verlassen wird, als die
Ärzte das für richtig halten. Ein italienischer Kardinal kritisiert, Johannes Paul
hätte sich nach seinem ersten Krankenhaus-Aufenthalt Anfang des Monats mehr schonen
müssen. Ärzte warnen italienischen Medien gegenüber vor Komplikationen beim Papst.
(rv 25.02.05 sk)