2005-02-24 12:10:28

Zum neunten Mal im Gemelli


Zum neunten Mal insgesamt wird der Papst jetzt in der Gemelli-Klinik behandelt. Das Großklinikum im Norden von Rom gilt ihm wegen seiner häufigen Aufenthalte dort schon als, wie er einmal sagte, "dritter Vatikan" - nach dem "echten" Vatikan und der Sommerresidenz Castel Gandolfo. Fast 160 Tage hat Johannes Paul II. im letzten Vierteljahrhundert in der Gemelli-Klinik verbracht. Sein letzter Aufenthalt dort - wegen einer Atemwegs-Infektion - dauerte vom 1. bis zum 10. Februar. Danach hat Johannes Paul nur 14 Tage im Vatikan verbracht und keine Außentermine wahrgenommen.
Der längste Krankenhausaufenthalt Johannes Pauls war der nach dem Attentat vom 13. Mai 1981, als er mehrere Wochen in der Klinik verbringen mußte.
Schon unmittelbar nach seiner Wahl zum Papst führte ihn sein erster "Ausflug" in die Gemelli-Klinik - allerdings an das Krankenbett eines anderen. Der Neugewählte besuchte dort am 17. Oktober 1978, nur Stunden nach dem Votum der Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle, seinen polnischen Freund Andrea Deskur. Der spätere Kardinal und enge Freund des Papstes hatte kurz zuvor einen schweren Schlaganfall erlitten.
Johannes Paul II. ist der erste Pontifex mit einem entspannten Verhältnis zum Krankenhaus. Seine Vorgänger hatten es regelmäßig vorgezogen, im Vatikan bzw. in ihrer Sommerresidenz Castel Gandolfo ärztlich behandelt zu werden.
Die Gemelli-Klinik liegt ca. 25 Autominuten (6,5 km) vom Vatikan entfernt. Nach dem Attentat vom Mai 1981 schaffte der Krankenwagen mit dem schwerverletzten Papst die Strecke in nur acht Minuten. Auch damals wurde Johannes Paul zunächst in den zehnten Stock gebracht, wo immer ein Zimmer für ihn bereitsteht. In seinem neuen Buch, das erst gestern erschienen ist, erinnert sich der Papst ausführlich an seinen Aufenthalt in der Klinik nach dem Attentat.
(ag/rv 24.02.05 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.