Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholmaios I., scheint bestimmten
politischen Kreisen in der Türkei ein Dorn im Auge zu sein. Zum wiederholten Mal wurde
jetzt ein Anschlag auf ihn vereitelt. Mehr dazu weiß Heinz Gstrein vom Ostkircheninstitut
in Zürich:
"Am Tag der orthodoxen Patriarchenkirche in Istanbul wurde schon wieder ein Sprengkörper
entdeckt. Er hätte zumindest großen Schaden angerichte und durch herabstürzende Trümmer
auch Patriarch Bartholomaios selbst gefährdet. Der Zeitzünder war nämlich genau auf
die Stunde von dessen abendlichem Kirchgang eingestellt. Gott sei Dank konnte die
Bombe rechtzeitig entschärft werden. Es ist aber in letzter Zeit schon der vierte
Versuch, dem ökumenischen Patriarchen nach dem Leben zu trachten. Erst zu Dreikönig
hatten ihn bei der traditionellen Wasserweihe Boote mit Terroristen zu rammen und
ins Meer zu stürzen versucht. Auch jetzt dürften nationalistische und nicht etwa islamische
Kreise hinter dem neuen Attentatsversuch stehen. Sie versuchen durch ihre Gewaltakte
die Aufnahmeverhandlungen der Türkei mit der EU zu stören. Am orthodoxen Patriarchat
in Istanbul werden daher weitere Anschläge befürchtet."
(rv 22.02.05 hr)