Gestern hat Israel 500 palästinensische Häftlinge frei gelassen, in den kommenden
Monaten sollen etwa 400 weitere Entlassungen folgen. Damit erfüllt die Regierung
von Ariel Scharon eine wichtige Zusage im Friedensprozess. Jubelnde Angehörige nahmen
die Gefangenen im Westjordanland und an der Grenze zum Gazastreifen in Empfang. Petra
Heldt von der Ökumenischen Theologischen Forschungsgemeinschaft in Israel betont:
"Im Allgemeinen habe ich sonst hier sonst oft große Zurückhaltung erfahren. In
Israel sowieso, viele fragen sich, ob das ein guter Schritt ist. Man wägt ab, man
weiß nicht genau. Auf der palästinensischen Seite weiß ich von Freunden in Ramallah
und in Beit Jala, dass man sagen muss: ´Abwarten, ob das wirklich ein Zeichen ist,
dem man Vertrauen schenken kann.´ 500 im Verhältnis zu den 8000, die man erwartet,
die Israel freilassen soll, wird von vielen als nicht viel betrachtet und das sind
auch kleine Fische sozusagen, die da frei gelassen worden sind."
Das Warten geht also weiter - auf beiden Seiten. Aber neben Skepsis macht Petra Heldt
auch vorsichtigen Optimismus aus:
"Bisher kann man das hier verstehen als einen Hinweis. Man ist dabei, den Vertrag,
den man miteinander gemacht hat, auf israelischerSeite einzuhalten und insofern ist
es auch ein Moment der Hoffnung. Ein richtiger Schritt in die richtige Richtung."
(rv 22.02.05 hr)