2005-02-20 18:08:43

Deutschland: Proteste gegen Papstbuch


Schon bevor das neue Buch von Papst Johannes Paul II. am kommenden Mittwoch in mehreren Ländern gleichzeitig erscheint, hat es heftige Reaktionen in Deutschland hervorgerufen Scharfe Kritik löste der darin ausgeführte Vergleich zwischen Abtreibung und Holocaust aus.
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, bezeichnete den Vergleich schlicht als "unzulässig". Die Spitze der katholischen Kirche habe nicht begriffen, dass man die Judenvernichtung nicht in die Nähe von Schwangerschaftsabbrüchten rücken könne. Es gebe einen "gewaltigen Unterschied zwischen einem fabrikmäßigen Völkermord und dem, was Frauen mit ihrem Körper tun". In dem Buch heißt es, die Vernichtung der Juden habe nach dem Ende des nationalsozialistischen Regimes zwar aufgehört. "Was jedoch fortdauert, ist die legale Vernichtung gezeugter, aber noch ungeborener menschlicher Wesen." Zudem vergleicht der Papst in dem Band mit dem Titel "Erinnerung und Identität" die Bevollmächtigung Hitlers durch ein gewähltes Parlament und den darauf folgenden Holocaust mit modernen Parlamenten, die Abtreibung legalisieren.
Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Volker Beck warf dem Papst daraufhin Volksverhetzung vor. Die Gleichsetzung von Holocaust und Abtreibungsproblematik sei genau so unerträglich wie das Wort Holocaust, sagte er der Berliner "Netzeitung".







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