"Lebensqualität und Gesundheitsethik" - mit diesem Thema beschäftigt sich in der kommenden
Woche die Päpstliche Akademie für das Leben auf ihrer Vollversammlung. Die Mitglieder
tagen zum zehnten Jahrestag des päpstlichen Lehrschreibens "EvangeliumVitae" und
wollen sich erneut mit dem Dokument auseinandersetzen. Wir haben den Präsidenten der
Akademie, Bischof Elio Sgreccia, gefragt, wie sich das Konzept der Lebensqualität
im vergangenen Jahrzehnt gewandelt hat:
"Der Begriff Lebensqualität hat sich seit den sechziger Jahren immer stärker mit
dem Konzept von Nützlichkeit verknüpft. Das Leben hat dann Qualität, wenn es dazu
in der Lage ist, Bedürfnisse zu befriedigen, wenn Lust am Leben empfunden wird, wenn
es ein Leben in voller Gesundheit ist. Wenn all das nicht mehr erfüllt ist, hat das
Leben aus dieser Perspektive eigentlich keinen Sinn mehr, dann ist es nicht mehr
lebenswert. Diese Idee liegt auch dem Ruf nach Euthanasie oder der Selektion kranker
Embryonen und Föten zugrunde. Hier steht also diese so genannte Lebensqualität im
Gegensatz zur Heiligkeit des Lebens. Das ist in unseren Augen ein falscher Gegensatz
- und wir werden darüber diskutieren, wie sich eine richtig verstandene Lebensqulität
sehr wohl mit der Heiligkeit des Lebens vereinbaren lässt."
(rv 18.02.05 hr)