Der Heilige Stuhl hat den Wallfahrtsort Malayattoor im indischen Bundesstaat Kerala
zum internationalen Pilgerzentrum erklärt. Der Ort, an den sich der Apostel Thomas
zur Einkehr zurückgezogen haben soll, ist damit das erste iZentrum dieser Art in ganz
Asien. Ein entsprechendes Dokument verlas der apostolische Nuntius in Indien, Erzbischof
Pedro López Quintana, am vergangenen Wochenende. Der Schrein von Malayattoor ist bereits
seit dem fünften Jahrhundert Anziehungspunkt für zahlreiche Pilger. Er liegt auf einem
Hügel, der auch als "Kurisumudi" ("Berg des Kreuzes") bekannt ist.
(zenit 17.02.05 hr)
Kardinal Varkey Vithayathil, Großerzbischof von Ernakulam-Angamaly der syro-malabarischen
Kirche, die der Tradition nach auf den Apostel Thomas zurückgeht, veröffentlichte
im vergangenen April eine erste offizielle Erklärung zur Anerkennung des Heiligen
Stuhls.
Die Verlesung der Erklärung, durch die dem Wallfahrtsort eine größere Bedeutung verliehen
wird, geschah in einem festlichen Rahmen: Nach einer feierlichen Prozession, die zum
Fuße des Kurisumudi-Berges führte, wurde die Eucharistiefeier gefeiert, meldete die
Nachrichtenagentur der indischen Bischöfe "ICNS".
Die katholische Kirche kennt drei Arten von Wallfahrtsorten: Diözesane Wallfahrtsort,
die der jeweils zuständige Diözesanbischof bewilligt; nationale Wallfahrtsorte, die
die Bischofskonferenz bewilligt und schließlich internationale Wallfahrtsorte, die
der Heilige Stuhl approbiert.
Vor Reportern erklärte Weihbischof Sebastian Adayanthrath von Ernakulam-Angamaly:
Die Kirche in Indien erachte es als große Ehre, "dass der Vatikan einem nationalen
Wallfahrtsort den Status eines internationalen Pilgerzentrums verliehen hat".
Papst Johannes Paul II. hatte Malayattoor im Februar 2004 zu einem nationalen Pilgerzentrum
erklärt. Die wachsende Pilgerzahl und die Bedeutung des Ortes führten zur Erhebung
zum internationalen Pilgerzentrum.
ZG05021604