2005-02-16 12:43:55

Libanon: "Mörder wollten das Land destabilisieren"


Auch die maronitische Kirche ist tief besorgt über die Lage im Libanon nach dem Mord am früheren Premierminister Rafik Hariri. Von dem Politiker, der dem sunnitischen Islam angehörte, fühlten sich die Christen im Libanon oft besser verstanden als von den eigenen christlichen Politikern. Walid Moubarak, Professor an der Amerikanischen Universität in Beirut, sagt: "Rafik Hariri ist im Libanon ein Symbol. Er stand weitgehend hinter dem Wiederaufbau des Landes nach diesem unglaublich blutigen Bürgerkrieg. Und die Kreise um ihn wollten jetzt wirklich Stabilität und Selbstbewußtsein erreichen für dieses kleine und schwache Land."
Hariri hatte 1991 das Friedensabkommen von Taif erreicht, hinter das sich auch die Ortskirche und der Vatikan stellten. Hariri forderte zuletzt, genauso wie Kardinal Nasrallah Sfeir, eindringlich einen Abzug der syrischen Truppen aus dem Libanon.
"Ich glaube nicht, dass man zum jetzigen Zeitpunkt wirklich klar herauskriegen kann, wer dahinter steckt, hinter diesem tragischen Attentat. Das einzige, was man jetzt sagen kann, ist: Die Täter haben ein Interesse an einem Gefühl der Unsicherheit, an mangelnder Stabilität im Libanon. Sie sind gegen die Richtung, in die sich der Libanon jetzt gerade bewegt hat. Sie sind dagegen, dass Oppositionsführer aller Gruppen sich jetzt zusammengeschlossen haben, um eine Wiederherstellung der libanesischen Souveränität zu fordern."
(rv 15.02.05 sk)







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