2005-02-15 14:18:56

Deutschland: Skepsis nach den Wahlen im Irak


Nach der Bekanntgabe der Wahlergebnisse im Irak gibt es neben vielen optimistischen Stimmen durchaus auch Skepsis. Für Angehörige der Minderheiten etwa könnten die Schwierigkeiten jetzt erst richtig anfangen - befürchtet der Nahostexperte des kirchlichen Hilfswerks missio, Harald Suermann. Gerade auch für die Christen - die im Irak drei Prozent ausmachen - könnte sich die Lage verschlechtern. Denn: Nachdem die Schiiten als Sieger aus den Wahlen hervorgegangen sind, könnte sich der Irak zu einem islamischen Staat entwickeln, betont Suermann:
"Es gibt noch keine Verfassung, wo die Religionsfreiheit drin verankert ist. Aber selbst wenn es die gäbe, ist das noch nicht die gesellschaftliche Realität. Es ist die eine Seite die Verfassung, wo die Religionsfreiheit niedergeschrieben ist, auf der anderen Seite ist eine gesellschaftliche Realität. Die ist im Moment noch nicht so, dass man sagen könnte, dass die Christen prinzipiell als Minderheiten anerkannt sind oder als gleichberechtigte Staatsbürger. Es wird aufgrund des Glaubens, aufgrund der christlichen Vorstellung durchaus gegen die Christen vorgegangen in einigen Gebieten von einigen Gruppen. "
Damit die Christen aktiv den Staat mitgestalten können, sind sie vorerst auf den guten Willen der Schiiten und der Kurden angewiesen, so Suermann werde. Nur wenn der Irak ein säkularer Staat werde, sei es für die Christen möglich, im Irak zu bleiben.
(rv 15.02.05 wh)







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