Brasilien: "Mord an Schwester Dorothy war angekündigt"
Nach dem Mord an der US-amerikanischen Missioanrin Dorthy Mae Stang am vergangenen
Wochenende ermitteln jetzt die Behörden - Kirchenleute zweifeln allerdings an der
Aufrichtigkeit der Untersuchungen. Denn: Die Ordensfrau kämpfte seit über 20 Jahren
im Bundesstaat Parà für rechtlose Kleinbauern und Landlose - und stellte sich dabei
immer wieder mutig gegen die Großgrundbesitzer. Dafür musste sie jetzt mit dem Leben
zahlen, sagt Pater Daniele Curnis, der Leiter des Seminars in der Bundeshauptstadt
Belem, der die couragierte Ordensfrau persönlich kannte:
"Immer wieder hat sie die Mächtigen offen zur Rede gestellt und gefragt: ´Warum
wendet ihr Gewalt an gegen die Armen. Das Einzige, was die wollen ist doch ein Stück
Land, damit sie anbauen können, was sie zum Leben brauchen!´ Wirklich, der Tod von
Schwester Dorothy war ein angekündigter Tod. Sie hat mehrfach Morddrohungen erhalten
und diese auch angezeigt - aber die Behörden haben nichts unternommen, obwohl man
genau wusste, aus welchem Umfeld diese Drohungen kamen."
(rv 15.02.05 hr)