In Äthiopien sterben nach Kirchenangaben alle sechs Monate mehr Kinder an Malaria,
als der Tsunami in Südostasien an Todesopfern gefordert hat. Täglich fielen in dem
nordostafrikanischen Krisenland «sechs Flugzeugladungen Kinder» vermeidbaren Krankheiten
zum Opfer, und das seit 20 Jahren, beklagte Erzbischof Souraphiel Berhaneyesus von
Addis Abeba bei einem Besuch in Dublin. Seit dem Ende der Hungerkatastrophe Mitte
der 80er Jahre seien fast zehn Millionen Kinder an Malaria, Durchfall und ähnlichen
Leiden gestorben. Solche «schweigenden Tsunamis» seien eine «Schande für jedes einzelne
Mitglied der internationalen Gemeinschaft», so der Erzbischof.
(kna 09.02.05 sk)