Das Erzbistum München-Freising widerspricht der Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde
in München, Charlotte Knobloch. Diese hat nach Zeitungsberichten die Kirchen für ihre
„Zurückhaltung“ bei der offensiven Auseinandersetzung mit dem Rechtsradikalismus gerügt.
Außerdem warf sie den Kirchen vor, sie pflegten derzeit einen „Automatismus des Erinnerns“
an die Nazi-Zeit, ohne jedoch zu handeln. Das Erzbistum weist nun darauf hin, dass
Kardinal Friedrich Wetter im September 2003 den vereitelten Anschlag auf die Baustelle
des Jüdischen Gemeindezentrums scharf verurteilt habe - als, so wörtlich, "Komplott
einer antisemitischen und terroristischen Neonazi-Gruppe“. Der Kardinal sprach damals
von einem Angriff auf die Menschlichkeit, „dem es zu widerstehen gilt“. An einer Kundgebung
für das Jüdische Zentrum und gegen Rechtsextremismus habe ein Weihbischof teilgenommen.
Und schon vor der Kritik von Frau Knobloch habe ein Domkapitular die offensive Auseinandersetzung
mit dem Rechtsradikalismus, insbesondere mit der NPD, gefordert. (pm 04.02.05 sk)