Vatikan: Ordensleben ist "ziemlich lebhaft und lebendig"
Heute feiert die Kirche den „Tag des gottgeweihten Lebens“. Seit 1997 wird der 2.
Februar, das Fest der Darstellung des Herrn, auf Wunsch des Papstes als solcher begangen.
Rund eine Million Ordensleute leben heute auf der Erde, in den verschiedensten Weisen,
die man sich vorstellen kann: Als kontemplativ lebende Mönche, als apostolisch wirkende
Ordensfrauen, als Mitglieder eines Säkularinstitutes… Erzbischof Franc Rodé, der Präfekt
der vatikanischen Religiosenkongregation, sagt, das Ordensleben sei heute „ziemlich
lebhaft und lebendig“: „Die Berufungen sind in bestimmten Ländern Afrikas und
Asiens im Steigen begriffen, während sie in Europa – wegen der Säkularisierung, aber
auch anderen Faktoren wie der sinkenden Geburtenrate und der Überalterung der Bevölkerung
– eher zurück gehen. Dasselbe kann man von den Vereinigten Staaten und Canada sagen.
Auf jeden Fall leisten die Ordenshäuser wertvolle Arbeit, vor allem im Bereich der
Bildung, der Armenarbeit, der Anwesenheit in den Pfarreien, zum Beispiel in der Katechese,
im Dienst für die Opfer der neuen Armut wie die Immigranten, Drogenabhängigen, minderjährige
Mütter und so weiter. Da ist aber eine Ausnahme, was die Berufungen angeht: Während
die Berufungen für die aktiven Gemeinschaften in der westlichen Welt zurückgehen,
sind jene für das klausulierte Leben, das kontemplative, nicht so weit zurückgegangen.“ Der
Erzbischof hat auch eine Erklärung, was das Ordensleben für junge Menschen heute noch
anziehend macht: „Ich denke, dass der Herr zu jeder Zeit junge Menschen dazu
beruft, sich für seinen Anruf zu öffnen. Aber damit die Jugendlichen die Stimme des
Herrn hören und annehmen können, braucht es ein gesundes Umfeld, in dem die eigene
Entscheidung reifen kann. In diesem Sinne ist die Familie wichtig, die Pfarrgemeinde,
die Gruppen in der Pfarrei, die Vereinigungen und Bewegungen. Und natürlich auch das
freudige und treue Zeugnis der Ordensleute für ihre Berufung.“ (rv 2. 2. 2005
lw)