2005-02-02 08:42:19

"Vatikan Nummer drei"


Die Gemelli-Klinik im Norden von Rom gilt Spöttern schon als "dritter Vatikan" - nach dem eigentlichen Vatikan und der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo. Johannes Paul II. hat den eher tristen Riesenbau schon mehrfach von innen gesehen - vor allem nach dem Attentat vom 13. Mai 1981, als er mehrere Wochen in der Klinik verbringen mußte. Im zehnten Stock des Gebäudes steht immer ein Krankenzimmer für den Papst bereit.
Schon unmittelbar nach seiner Wahl zum Papst führte ihn sein erster "Ausflug" in die Gemelli-Klinik - allerdings an das Krankenbett eines anderen. Der Neugewählte besuchte dort am 17. Oktober 1978, nur Stunden nach dem Votum der Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle, seinen polnischen Freund Andrea Deskur. Der spätere Kardinal und enge Freund des Papstes hatte kurz zuvor einen schweren Schlaganfall erlitten.
Johannes Paul II. ist der erste Pontifex mit einem entspannten Verhältnis zum Krankenhaus. Seine Vorgänger hatten es regelmäßig vorgezogen, im Vatikan bzw. in ihrer Sommerresidenz Castel Gandolfo ärztlich behandelt zu werden.
Die Gemelli-Klinik liegt ca. 25 Autominuten (6,5 km) vom Vatikan entfernt. Nach dem Attentat vom Mai 1981 schaffte der Krankenwagen mit dem schwerverletzten Papst die Strecke in nur acht Minuten. Auch damals wurde Johannes Paul zunächst in den zehnten Stock gebracht, wo immer ein Zimmer für ihn bereitsteht.
(rv 02.02.05 sk)







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