2005-02-01 09:15:03

Somalia: 100.000 Familien vom Tsunami betroffen


In den Wochen nach dem Seebeben war viel von der betroffenen Unglücksregion in Südostasien die Rede. Weitaus weniger von den Medien beachtet hatten aber auch die Menschen an der ostafrikanischen Küste unter der Flutwelle zu leiden. Osman Mohamud Dufle leitet die Tsunami Notfall-Kommission in Somalia. Wir haben ihn um eine Bilanz gebeten:
Die somalischen Toten und Vermissten sind insgesamt 298. Hinzu kommen 283 Schwerverletzte. Die in irgendeiner Form vom Seeeben betroffenen Familien sind fast 100.000. Was uns große Sorgen macht, ist die Vergiftung der Brunnen. Diese Brunnen waren sehr einfach und sind vom Seeeben zerstört worden. Und über das verseuchte Wasser breiten sich jetzt Durchfallerkrankungen aus...
Daher Mohamud Dufles Appell: Vergesst Somalia nicht! Das Land ist schwer gezeichnet von langen Jahren Bürgerkrieg. Und die neue Regierung, seit 2004 an der Macht, ist alleine überfordert mit den Hilfsmaßnahmen nach dem Seebeben:
Somalia ist in letzter Zeit kaum international beachtet worden – selbst nach dem Tsunami nicht. Das liegt daran, dass es keine zentrale Autorität gibt und außerdem kaum ausländische Korrespondenten im Land sind. Die Hilfen, die es gab, kamen von der UNO, von UNICEF. Aber sie haben den Bedarf in der Region bei weitem nicht decken können!
(rv 31.01.05 hr)







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