Nigeria: Katholiken fürchten Ausweitung der Scharia
Die katholische Kirche in Nigeria fürchtet eine Ausweitung der Scharia auf weitere
Bundesstaaten. Islamistische Kreise versuchen derzeit, das islamische Recht auch
in den gemischt-religiösen westlichen Regionen des Landes durchzusetzen, sagt der
nigerianische Theologe und Generalvikar des Bistums Enugu, Obiora Ike in einem Interview
der Katholischen Nachrichten-Agentur. Derzeit gilt die islamische Rechtsform in zwölf
nördlichen Bundesstaaten. Und so beschreibt der Kirchenmann die Vorgehensweise der
Scharia-Befürworter:
"Jemand ist gewählt worden als Ministerpräsident eines Bundeslandes. Er ist Moslem.
Dann sagt er zu seinem Parlament: ´Hört mal, wir müssen die Scharia einführen in diesem
Bundesland. Als Hauptgesetz. Das bringt uns näher. Saudi-Arabien gibt uns dann mehr
Geld, weil wir ein Scharia-Staat sidn, weil wir uns islamisiert haben."
Mit dieser Argumentation wird dann die Scharia durchgesetzt, so Obiora Ike, auch gegen
die Verfassung:
"Diejenigen, die diese eingeführt haben, haben gesagt, wenn wir Scharia einführen,
kriegen wir Stimmen, mehr Stimmen vom Volk. Und das mit Islam hat in Nigeria in den
letzten fünf Jahren 11.000 tote Menschen so weit gebracht, über 200, 300 Kirchen
verbrannt. Und die Bundesregierung sagt: ´Hände weg vom Feuer. Religion verbrennt´."
(kna 01.02.05 hr)