Unter den Augen der Weltöffentlichkeit und schärfsten Sicherheitsbedingungen sind
die Iraker heute aufgerufen, ein Parlament zu wählen. Terroristen bedrohen jeden,
der sich am Urnengang beteiligt, mit dem Tod. Dennoch berichten chaldäische Bischöfe
zumindest aus Bagdad und Bassora über eine hohe Wahlbeteiligung. Der Papst forderte
heute beim Angelusgebet auf, kommende Generationen von klein auf zum Frieden zu erziehen.
"Man muss die Ungerechtigkeit durch Gerechtigkeit besiegen, die Lüge mit der Wahrheit,
die Rache mit der Vergebung", sagte er zu den Gläubigen auf dem Petersplatz. So einen
Lebensstil könne man nicht improvisieren, dazu müsse man von Kindheit an erzogen werden.
Einen solchen friedlichen Lebensstil demonstrierten heute die chalädischen Bischöfe
im Irak, indem sie zur Wahl gingen.„Die Toten dieser Tage sind ein blutiger Preis,
den wir nicht tolerieren dürfen", sagte der Bagdader Weihbischof Shlemon Warduni.
Nur die Demokratie könne dem Terrorismus den Weg abschneiden. Ebenso wie Warduni in
Bagdad schätzte auch der chaldäische Erzbischof von Bassora, Djibail Kassab, die Wahlbeteiligung
in seiner Stadt auf siebzig Prozent.