Papst Johannes Paul II. hat den katholischen Hilfswerken für ihren Einsatz für die
Tsunami-Opfer gedankt. In einer Botschaft an den Präsidenten des Päpstlichen Hilfswerkes
Cor Unum ruft der Papst die Gläubigen außerdem weiterhin zu Spenden und Unterstützung
auf. Erzbischof Paul-Josef Cordes fliegt heute für eine Woche in die Krisenregion,
um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen und den Betroffenen die Nähe des Papstes
zu bringen.
Rund 400 Millionen Euro - diese stolze Summe haben die Caritas-Einrichtungen weltweit
für die Opfer der Tsunami-Katastrophe in Südostasien gesammelt. Das hat der Präsident
des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, gegenüber Radio Vatikan betont. Allein
die Caritas in Deutschland hat 50 Millionen Euro für die Opfer dieser Katastrophe
bekommen, das ist drei mal so viel Geld, wie das katholische Hilfswerk im Jahr 2004
für alle Katastrophen der Erde insgesamt zusammenbekam. Immer wieder liest man in
letzter Zeit, die Hilfen kämen nicht wirklich bei den Betroffenen an, sondern landeten
in Kanälen der Mächtigen oder bei irgendwelchen Rebellenorganisationen. Hier, sagt
Caritaspräsident Neher, komme den kirchlichen Hilfswerken eine besondere Bedeutung
zu, denn da könne so etwas nur in äußerten Ausnahmefällen geschehen:
"Dadurch dass wir mit unseren lokalen Partnern und Partnerinnen vor Ort enge Zusammenarbeit
haben, zum Teil schon über viele Jahre vor dieser Katastrophe, sind es gerade die
kirchlichen Hilfswerke, die da noch am ehesten unabhängig von solchen politischen
Entscheidungen und Ambitionen Möglichkeiten haben, Hilfe zu leisten. Wenn nämlich
die betroffene Bevölkerung und die Katholiken vor Ort hier Unterstützung erfahren,
dann sind andere Möglichkeiten gegeben, als wenn sie mit fremder Hilfe von außen kommen.
Das Problem ist da, natürlich, mit Rebellen, mit den Mächtigen, aber durch die unabhängigen
kirchlichen Strukturen, die ja mitten in diesen Gebieten sind, ist es noch am ehesten
möglich, tatsächlich auch die Hilfe ankommen zu lassen."
(rv 29. 1. 05 lw)