Mit einer Postkartenaktion wollen österreichische Entwicklungshilfe-Organisationen
Politiker an das Versprechen erinnern, die Armut auf der Welt bis zum Jahr 2015 zu
halbieren. Außerdem sollen 0,7 Prozent des Bruttoinlandseinkommens für entwicklungspolitische
Zwecke verwendet werden. Die Postkarten sollen an den österreichischen Bundeskanzler
Wolfgang Schüssel und den britischen Premierminister Tony Blair adressiert sein. Großbritannien
hat in der zweiten Jahreshälfte die EU-Präsidentschaft inne. Hinter der in Wien präsentierten
Kampagne stehen namhafte Organisationen, so z. B. die Kampagne "nullkommasieben".
Die Sprecherin der Organisation, Elfriede Schachner, berichtet über die Hintergründe
der neuen Aktion:
"Es sind 1,2 Milliarden Menschen, die müssen mit weniger
als einem Dollar pro Tag leben. Es sind 30.000 Kinder, die an vermeidbaren Krankheiten
sterben. Und das täglich. Wir brauchen daher neben einer Not- und Katastrophenhilfe
auch eine langfristige und ausreichend dotierte Entwicklungszusammenarbeit, um wirklich
die Armut bekämpfen zu können und eine menschliche Entwicklung fördern zu können."
Der
Geschäftsführer der "Koordinierungstelle für internationale Entwicklung und Mission",
Heinz Hödl, sagte, bisher sei zwar schon einiges erreicht worden. Das reiche aber
bei weitem noch nicht aus: " Die 'nullkommasieben-Prozent-Kampagne' hat seit
etwas über einem Jahr den Boden bereitet, dass Politiker zumindest eine Teilsensibilität
entwickelt haben: Im Außenministerium, im Innenministerium, in der Bundesregierung
selbst. Und sie hat eine Teilöffentlichkeit erreicht. Aber wir haben keinen Durchbruch
noch geschafft. Es fehlt nach wie vor der politische Wille, dass dieses Thema entscheidend
in der Bundesregierung sich durchsetzt."
Die Kampagne wurde unter
dem Namen "Beseitigungder Armut" gestartet und läuft parallel zu der Aktion
"Global Call to Action against Poverty" des Weltsozialforums.