2005-01-28 13:03:25

Österreich: Verfassungsvorschlag der Kirchen


Die christlichen Kirchen haben nun offiziell einen gemeinsamen Textvorschlag für einen Gottesbezug in der Präambel einer neuen österreichischen Bundesverfassung vorgelegt. Der Text wurde in der "Ökumenischen Expertengruppe" zum Verfassungskonvent erarbeitet und von den Kirchenleitungen bereits gebilligt. Die Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Oberin Christine Gleixner, die Mitglied des Verfassungskonvents ist, legte den Text heute beim Konventsplenum vor.

Die "nach wie vor gegenwärtige" Erinnerung an manche "wenig sensible Anrufungen" des Gottesnamens in der Zwischenkriegszeit verleihe der Frage eines Gottesbezugs in der Verfassung ein hohes Maß an Sensibilität, betonte Oberin Gleixner im Gespräch mit "Kathpress". Die Ökumenische Expertengruppe empfehle "in Würdigung der unleugbar christlichen Geschichte Österreichs" den Gottesbezug in einer Form, "die es jedem ermöglichen sollte, sich ungeachtet seiner Weltanschauung mit einer solchen Verfassungspräambel zu identifizieren".

Der vorgeschlagene Text verletze keineswegs die religiöse Neutralität der Verfassung, sondern resultiere aus der Verpflichtung des politischen Gemeinwesens, in religiös-weltanschaulichen Fragen nicht Partei zu sein, stellte Christine Gleixner fest.
(kap 28.1.05 gs)








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