Vatikan: Papst will Frieden zwischen Armenien und Aserbeidschan
Papst Johannes Paul II. wünscht eine internationale Vermittlung im Konflikt zwischen
Armenien und Aserbaidschan. Das sagte er dem Präsidenten Armeniens, Robert Kocharian,
den er heute in Audienz empfing. Die Rede, von der Johannes Paul nur Anfang und Schluss
persönlich las, war in russisch gehalten.
"Ich wünsche einen echten und stabilen Frieden in der Region Nagorni-Karabach, aus
der Sie, Herr Präsident, stammen. Dieser Frieden kann entstehen aus einer entschiedenen
Ablehung von Gewalt und aus einen geduldigen Dialog zwischen den Parteien, und auch
dank eines aktiven internationalen Vermittlung. Der Heilige Stuhl, der über Jahrhunderte
Gewalt angeklagt und die Rechte der Schwachen verteidigt hat, wird weiterhin jede
Anstrengung unternehmen, um einen dauerhaften Frieden zu unterstützen." Nagorni
Karabach ist eine armenische Enklave auf aserbeidschanischem Territorium, die 1991
Anlass eines Krieges war. Armenien annektierte am Ende nicht nur Nagorni Karabach,
sondern auch andere aserbeidschanische Gebiete. In dem drei Jahre andaudernden Krieg
verloren 30.000 Menschen das Leben, bis heute gibt es keinen offiziellen Friedensvertrag.
Johannes Paul lobte gegenüber dem armenischen Präsidenten auch ausdrücklich die guten
Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Armenien.
"Der lebhafte Wunsch aller ist, dass die Zusammenarbeit zwischen Heiligen Stuhl und
armenischer Regierung weiter wächst und dass dort, wo es die Lage verlangt, auch Optimierungen
des Status der katholischen Kirche vorgenommen werden."
(rv 28.1.05 gs)