Der chaldäische Bischof von Kirkuk ruft die Christen auf, sich an der Wahl vom 30.
Januar zu beteiligen. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur asianews widerspricht
Bischof Louis Sako damit indirekt dem chaldäischen Patriarchen. Dieser hält die Sicherheitslage
für zu prekär, um jetzt wirkliche Wahlen abzuhalten. "Wir sagen den Menschen in unseren
Predigten, dass sie wählen gehen sollen", so Bischof Sako. Wählen sei eine "nationale
und religiöse Pflicht, um zur Geburt eines neuen Irak beizutragen". Zum ersten Mal
überhaupt könnten die Iraker "frei ihre Führer bestimmen". Die Sicherheitslage sei
zwar tatsächlich katastrophal. "Aber es gibt eine Möglichkeit, wieder zur Normalität
zurückzufinden - und das sind die Wahlen." Der Bischof warf den arabischen Fernsehsendern
Al Jazeera und Al Arabiya vor, "im Namen eines echten Fanatismus falsche Nachrichten
zu verbreiten". Ihre Sendungen seien "eine ständige Provokation von Gewalt gegen die
Amerikaner und gegen die Iraker." (asianews 26.01.05 sk)