Papst Johannes Paul II. hat die Medien an ihre politische und soziale Verantwortung
erinnert. In seiner Botschaft zum katholischen Weltmedientag warnte er vor gefährlichem
Missbrauch der Macht, die moderne Kommunikationsmittel heute auf die öffentliche Meinung
haben. Eine falsche Nutzung von Rundfunk und Presse kann "unermesslichen Schaden"
verursachen, warnt Johannes Paul die Journalisten. Einseitige Berichterstattung könne
zu "Missverständnissen, Vorurteilen und Konflikten" führen und damit Gewalt, Kriege
und sogar Völkermorde verursachen. Stattdessen fordert der Papst die Medienschaffenden
auf, durch ihre Arbeit Versöhnung unter den Völkern und Frieden zu fördern. Ihre mächtigen
Ressourcen müssten sie nutzen, um die Einheit der Menschen zu stärken. Als positives
Beispiel für die Medienmacht nennt Johannes Paul die Berichterstattung über die Schäden
der Flutwelle in Südasien. Durch die rasche Verbreitung der Nachrichten aus der Katastrophenregion
seien die Hilfsmaßnahmen und Spendenaufrufe schnell in Gang gekommen. Wenn es um
aktive Sterbehilfe oder menschliches Klonen geht, machen die Medien laut Kirchenoberhaupt
aber nicht genügend mobil gegen eine Aufweichung der herrschenden Gesetze. Im Gegenteil
wirft er ihnen vor, sich an einer "Verschwörung gegen das Leben" zu beteiligen. Hauptaufgabe
der Kommunikationsmittel sei es aber, sich für den Schutz des Lebens einzusetzen und
die "Mauer der Feindseligkeit einzureißen, die unsere Welt spaltet". (rv 24.01.05
bg)